Full text: Ein Beitrag zur Lehre der Chorea chronica progressiva (Huntington'sche Chorea)

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Beinen. Reflexe sind lebhaft. Muskelspannung vermehrt. 
Blase und Mastdarm ohne Störungen. — Im Schlaf cessieren 
die Zuckungen. — Der Krankheitszustand blieb in den 
folgenden Wochen derselbe; es trat sogar eine Gewichts 
besserung um zehn Pfund ein. Am 30. November wird er 
in der Nacht plötzlich sehr unruhig, läuft im Saal umher 
und kommt nur wenig zum Schlafen. Der Zustand hält 
die folgenden Tage an. Bromkalium und Sulfonal bleiben 
ohne Wirkung. Auch die choreatischen Bewegungen werden 
immer schlimmer. Er wird daher am 6. Dezember wieder 
der Nervenklinik überwiesen. 
Bei der zweiten Aufnahme ergab die Untersuchung 
folgenden Befund: 
Patient ist ein mittelgroßer Mann in leidlich gutem 
Ernährungszustand. 
Der ganze Körper befindet sich in einer starken Un 
ruhe, die bei Erregungen zunimmt. 
Bald wird mit dem Kopf genickt, bald wird der Mund 
rüsselartig gespitzt, dann wieder werden die Backen auf 
geblasen. 
Die Augenbewegungen sind frei. Das rechte Lid hängt 
etwas herab. Die Pupillen sind beiderseits gleich und mittel 
weit. Reaktion auf Lichteinfall und Convergenz erhalten. 
Aufgefordert, die Zunge zu zeigen, streckt er sie zu 
nächst gerade heraus, dann aber wird dieselbe fortwährend 
hin- und herbewegt, wobei er das Gesicht zu den komischsten 
Grimassen verzerrt. Die vom Facialis innervierte Muskula 
tur zeigt links eine größere Beteiligung an den choreatischen 
Zuckungen als rechts. 
Das Sprechen geschieht stockend, die Worte werden 
ruckweise vorgebracht und läßt sich die Beteiligung der 
Kehlkopfmuskulatur an den Zuckungen feststellen. Llie und 
da wird ein Wort auch einmal überhaupt übersprungen. 
Die Finger werden abwechselnd gespreizt und geschlossen, 
mit Daumen und Zeigefinger Drehbewegungen, mit der 
Hand Wischbewegungen ausgeführt. Häufig kommt es zu 
einem Wippen mit den Beinen, dann wieder wird mit den
	        
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