Full text: Ein Beitrag zur Lehre der Chorea chronica progressiva (Huntington'sche Chorea)

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Zwei weitere Veröffentlichungen in diesem Jahr be 
fassen sich gleichfalls mit dev pathol. - anatom. Seite der 
chron. progressiven Chorea. 
Daddi (Riv. di pathol. nerv, e ment., Firenze) konnte 
in zwei Fällen, die Personen in höherem Alter betrafen, 
weitgehende Veränderungen der Ganglienzellen nachweisen, 
die sich am ausgesprochensten in der oberen Rindenschicht 
des Stirnhirns und der motorischen Region befanden. Außer 
dem bestand eine Vermehrung der Neuroglia. Bei dem einen 
der Kranken waren mehrere Fälle in der Ascendenz zu 
verzeichnen, dagegen nicht bei dem zweiten, der zugleich 
an Epilepsie litt. Trotz dieser Verschiedenartigkeit war der 
anatomische Befund der gleiche. 
Beata (Riv. sperim. di Feniatria, Vol. 31, pag. 205) 
beschreibt den pathol.-anatomischen Befund bei einem Kranken, 
in dessen Familie die Krankheit schon in drei Generationen 
aufgetreten war. Der Patient wurde mit 40 Jahren von 
Chorea befallen, fünf Jahre später entwickelte sich eine an 
fänglich leichte Demenz, die später stark vorgeschritten war. 
Die anatomische Untersuchung ergab eine starke Sklerose 
der kleineren Gehirngefäße in all ihren Teilen, während es 
bei den größeren Gefäßen nur zu einer stärkeren Infiltration 
der Adventitia gekommen war. Im Anschluß an die Gefäß 
erkrankung kam es zu einer Leptomeningitis. In der Rinde 
waren die Tangentialfasern und die oberste Ganglienzellen 
schicht in Mitleidenschaft gezogen. Der Autor nimmt die 
Erkrankung der kleineren Blutgefäße als das primäre an, 
die ihrerseits wieder Anlaß zu den übrigen Gehirnverände 
rungen gaben. 
Ho is holt (The Americ. Journal of the medical Scien 
ces, Vol. 129) beobachtete zwei Fälle, bei denen die Kranken 
wie bei Paralysis agitans in Propulsion kamen. Im zweiten 
Fall handelte es sich ätiologisch um ein Trauma. 
ln der Münchener Mediein. Wochenschrift, 1905, ver 
öffentlicht W. Weyrauch folgende beiden Fälle: 
Der erste Kranke, A. B., ist jetzt 47 Jahre alt, seit 9 
Jahren leidet er an Veitstanz. Hereditär ist die Familie 
schwer belastet. Der Großvater litt an Chorea; von dessen
	        
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