Full text: Ein Beitrag zur Lehre der Chorea chronica progressiva (Huntington'sche Chorea)

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In demselben Jahre veröffentlichte Elliasow (Fest 
schrift im Verlag von Fr. Vieweg & Sohn, Braunschweig) 
3 Fälle Huntington’scher Chorea und tritt dafür ein, das 
Leiden als Krankheit sui generis anzuerkenneu. 
1902 berichtet Cabochein »Gazette hebd. de Medicine« 
über einen Fall, bei dem außer deu gewöhnlichen chorea 
tischen Bewegungen eine starke Mitbeteiligung der Kehl 
kopfmuskulatur vorhanden war. Bei der laryngoskopisclien 
Untersuchung waren deutlich klonische Zuckungen der Stimm 
bänder nachweisbar, ein klinisch selten zu erhebender Be 
fund. Dementsprechend bestand eine hochgradige Sprach 
störung. 
Heilbronner (Archiv für Psychiatrie XXXII) berichtet 
über einen Fall von Erkrankung im jugendlichen Alter. 
Patient stammt aus einer ausgesprochenen Choreatiker- 
familie und ist der Ersterkrankte in der 4 ten Generation. 
Während seine Vorfahren erst im 4. und 5. Dezennium 
erkrankten, begann das Leiden bei ihm schon im Alter von 
25 Jahren. Bei schleichender Entwicklung haben sich neben 
heftigen choreatischen Bewegungen eine sehr intensive Reiz 
barkeit, sowie erhebliche Abnahme der Intelligenz geltend 
gemacht. Verfasser macht im Besonderen auf das frühe 
Auftreten aufmerksam und ist in der Lage, noch einen 
zweiten solchen Fall mitzuteilen. 
Eine 50 jährige Paranoia, deren Mutter in ihren alten 
Tagen noch an Veitstanz erkrankte, hat 3 Töchter, von 
denen 2 in den 40 er Jahren stehende an Chorea leiden, die 
dritte, verheiratete Tochter, angeblich noch frei ist. Aus 
letzterer Ehe aber stammt ein 18 jähriges Mädchen, das den 
Beginn der Krankheit mit Sicherheit zeigt. 
Im Anschluß an diese eigenen Beobachtungen und in 
Hinweis auf die von Wollenberg mitgeteilten sich ähn 
lich verhaltende Stammbäume choreatischer Familien von 
mindestens 3 Generationen kommt Heilbron n er zum Schluß: 
»Im Allgemeinen wohne der Chorea die Tendenz bei, 
in jeder folgenden Generation im Durchschnitt jüngere In 
dividuen zu befallen, als in der vorhergehenden.« Er bittet, 
auch darauf zu achten, ob in späteren Generationen der 
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