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ergeben, bei den zweifelhaften Fällen war es natürlich von
Wichtigkeit auch andere Methoden als die physikalische
Untersuchung zum Vergleich heranzuziehen.
Vergleichende Untersuchungen mit der probatorischen
Tuberkulininjektion werden in einigen Arbeiten erwähnt.
Völlige Übereinstimmung der beiden Reaktionen fanden
Schenk und Seiffert und Lenhartz, nach Cohn
stimmen die Ergebnisse in den meisten Fällen überein.
Blümel und Clarus überzeugten sich von der Gleich
wertigkeit der beiden Methoden, betreffs eines Falles, in
dem die Konjunktivalreaktion ausblieb, bemerken sie, daß
man sich dadurch nicht zu sehr in seinem Urteil beein
flussen lassen dürfe, da ja auch die Koch’sche Methode
nicht absolut sicher sei.
Auch mit der Pirquet’schen Methode werden von
einigen Untersuchern Vergleiche gezogen, hierbei ergab
sich das bedeutend häufigere Auftreten der kutanen Reaktion
bei Erwachsenen, sonst aber gute Übereinstimmung der
Methoden. Bei den von mir untersuchten 100 Fällen wurde
bei 29 auch die Pirquet’sche Reaktion angestellt. Bei
10 Tuberkulösen ergab sich völlige Übereinstimmung, bei
19 nicht sicher Tuberkulösen war das Resultat überein
stimmend in 16 Fällen, verschieden dreimal. Positiven
Pirquet wies z. B. der oben beschriebene Fall S. auf, bei
dem eine Tuberkulose wohl bestanden haben kann, der
jetzt aber sowohl auf subkutane, wie auf Ophthalmoreaktion
negativ reagierte. In einem Falle, der positive Ophthal
moreaktion zeigte, war Pirquet zweifelhaft, dem oben
angeführten Fall L., der nicht auf Tuberkulose ver
dächtig war.
Die Ergebnisse der Ophthalmoreaktion, die an einem
so ausgedehnten Material, nach der mir vorliegenden
Literatur an ca. 2500 Fällen geprüft wurde, machen es uns
nun wohl in hohem Maße wahrscheinlich, daß ihr ein
spezifischer Wert zukommt, ein sicherer Beweis dafür wird