Full text: Untersuchungen über die Ophthalmoreaktion bei Tuberkulose

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Schließlich trat die Reaktion noch auf, bei der Patientin 
Sehr., die an Tabes dorsalis litt. Auch hier keine Anhalts 
punkte für Tuberkulose. Über der linken Spitze eine geringe 
Abschwächung des Atemgeräusches. Die daraufhin ausge 
führte subkutane Tuberkulininjektion ergab kein ganz ein 
deutiges Resultat. Es wurden nämlich 0,005 gr Tuberkulin 
injiziert, worauf keine Störung des Allgemeinbefindens ein 
trat, ebensowenig jetzt deutlichere Herde auf der Lunge 
nachgewiesen werden konnten. Allerdings trat eine geringe 
Temperaturerhöhung auf, die wohl auf die Tuberkulininjek 
tion zurückgeführt werden muß. Die Temperatur, die seit 
5 Wochen bei zweimaliger Messung nie höher als 36,7° 
gefunden war, stieg 18 Stunden nach der Injektion auf 37,0° 
und 37,1°, zweifellos doch keine zufällige Reaktion, wenn 
sie auch in keinem Verhältnis steht zu der Dosis des ein 
verleibten Tuberkulins und den sonst hierbei beobachteten 
Resultaten. 
Wir erhielten also in 4 Fällen positive Ophthalmore 
aktion, in denen wir eine Tuberkulose klinisch ausschließen 
konnten, in 5 Fällen, in denen wir Tuberkulose annehmen 
zu können glaubten, negative. Wenn wir auch vielleicht 
als Erklärung für die letzteren Resultate auf Grund des 
Ausfalles der Reaktion den Schluß ziehen können, daß die 
Erkrankung nicht tuberkulöser Natur ist, so können wir 
doch sicher nicht umgekehrt schließen, daß in den 4 Fällen, 
die positiv reagierten, Tuberkulose vorliegt. 
Die Angabe, daß Patienten, bei denen Tuberkulose 
klinisch ausgeschlossen werden konnte, die Ophthalmore 
aktion gaben, finden wir nun auch bei fast allen Autoren. 
Bei einigen, die besonders hohen Prozentsatz positiver 
Reaktion erhielten, (Schenk und Seiffert 50%, Kleine 
berger 78 %) ist dieses Resultat wohl, wie bereits erwähnt, 
auf die mehrmalige Benutzung eines Auges zur Instillation 
zurückzuführen. Weniger positive Reaktionen bei Nicht 
verdächtigen erhielten: Epp enstein 10%, Levy 6%,
	        
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