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Dauer und Verlauf der Reaktion stehen also völlig
im Einklang mit den von anderen Untersuchern erhaltenen
Resultaten, abgesehen von einigen kleinen Abweichungen,
die wohl auf die Verschiedenheiten der verwandten Lösungen
zu beziehen sind. So hielt die Reaktion in den Fällen, in
denen sie stärker auftrat, auch länger an und so finden
wir bei den mit glyzerinfreien Tuberkulin ausgeführten
Versuchen auch früheren Eintritt der Reaktion. (Calmette,
Franke.)
Allgemeine Erscheinungen sah ich in keinem der von
mir geprüften Fälle auftreten, weder Störungen des Be
findens noch Temperatursteigerungen. Auch ließ sich keine
Reaktion der tuberkulösen Herde nachweisen, was ebenso
in allen andern Arbeiten angegeben wird, so besonders von
Franke, der beobachten konnte, daß tuberkulöse Herde
der Iris von der Reaktion gänzlich unbeeinflußt blieben.
Das Material, an dem ich die Ophthalmoreaktion nach
prüfen konnte, erstreckt sich auf 100 Fälle, die sämtlich
Patienten der inneren Abteilung waren. Von diesen 100
war bei 35 die Diagnose Tuberkulose gestellt und zwar
waren es durchweg Fälle von Lungentuberkulose, zum Teil
kombiniert mit Tuberkulose anderer Organe. Bei 28 dieser
Patienten war die Diagnose durch Befund von Tuberkel
bazillen im Sputum gesichert, bei den anderen 7 wurden
zwar keine Bazillen gefunden, doch konnte nach den
Lungenveränderungen, sowie sonstigen Verdachtsmomenten,
wie hereditärer Belastung, Gewichtsabnahme oder Nacht
schweißen, die gleichzeitig bestanden, eine tuberkulöse
Natur der Erkrankung mit Sicherheit angenommen werden.
Unter den 65 Fällen, in den Tuberkulose nicht nach
zuweisen war, bestand bei ca. Vs wohl Verdacht auf tuber
kulöse Infektion, größtenteils jedoch waren sie wegen einer
zufällig bestehenden anderen Erkrankung in der Anstalt.
Von einer Scheidung dieser 65 Fälle in Tuberkulose-Ver
dächtige und Unverdächtige, wie sie sich in den meisten