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aufgeregte, drohende Wesen, auch stellen sich wieder Größen
ideen ein. Man muß also das Zusammenfällen im Rückgang
der diabetischen und paralytischen Erscheinungen als zu
fällige ansehen.
Ebenfalls läßt sich in dem zweiten Falle, der einen
sehr schwankenden Zuckergehalt zeigte, ein Zusammenhang
zwischen diesem und den psychischen Erscheinungen nicht
erkennen. Die Krankheit zeigt wenig Änderungen, eher
eine Steigerung der ängstlichen, ratlosen Stimmung, obwohl
es meist nicht gelang, Zucker im Urin nachzuweisen, oder
es war derselbe doch nur in Spuren vorhanden.
Auch während der paralytischen Anfälle, welche bei
diesem Patienten auftraten, zeigt der Zuckergehalt keine
abnorme Höhe, im Gegenteil. Bei dem Anfalle am 20. März
betrug derselbe nur 0,17%-
Erst als im weiteren Verlaufe der Krankheit die An
fälle häufiger werden und auch der sonstige Zustand des
Patienten sich verschlimmert, geht auch der Zuckergehalt
des Urins in die Höhe, doch ohne daß man einen direkten
Parallelismus erkennen könnte. Hier könnte man eher ge
neigt sein, den steigenden Zuckergehalt auf die durch Fort
schritt der Gehirnerkrankung gesetzte allgemeine Inanition
zurückzuführen.
Ein Zusammenhang beider Erkrankungen ist nur in
sofern zuzugeben, als sie möglicherweise beide auf eine
gemeinsame Ursache, eben die syphilitische Infektion zurück
zuführen sind.
Dagegen müssen wir die Frage sowohl, oh Diabetes
als auslösendes Moment gespielt hat, wie auch die, ob eine
Abhängigkeit der Dementia paralytica vom Diabetes bestand,
für unsere Fälle entschieden verneinen.
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Zum Schlüsse ist es mir Bedürfnis, meinem verehrten
Lehrer, Herrn Geh.-Rat Siemerling für Überweisung
der Arbeit meinen verbindlichsten Dank auszusprechen.