Full text: Über Dementia paralytica und Diabetes mellitus

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ergab einen äußerst schwankenden Zuckergehalt von durch 
schnittlich 3,2%. Derselbe betrug am 1. Februar 7,5% 
„ 13. „ 1,0% 
„ 16. „ 6,5% 
„ 17. „ 0,9% 
„ 20. „ 0,3% 
„ 24. „ 6,3% 
Während dieser Zeit war Patient andauernd ratlos 
und ängstlich. Er glaubte, er würde ermordet, habe in 
Hamburg Pulver genommen, die seien noch immer nicht 
wieder heraus. Er kommt ängstlich aus dem Bett, fragt, 
was eigentlich los sei, abends kämen immer fremde Männer, 
die trügen ihn weit weg. (Patient wird abends in den 
Wachsaal getragen). 
Er klagt über Kribbeln in den Beinen, als sei er völlig . 
umgekehrt, als ob der Kopf unten wäre, fühlt sich so öde. 
Er höre viel rufen. Schlafen könne er garnicht. Bis 
weilen gibt er morgens zu, geschlafen zu haben, bestreitet 
es aber nachmittags wieder. 
Gegen Ende des Monats bessert sich der Zustand des 
Patienten etwas. Er ist nicht mehr so ängstlich, geht ins 
Freie, spielt Karten. 
Im März ist der Zuckergehalt des Urins geringer, 
steigt nur dreimal, am 3., 14. und 24. auf etwas über 3°/n, 
beträgt zeitweise am 16., 17. und 31. unter 0,5%. 
Das psychische Verhalten während dieser Zeit ist 
wenig geändert. Patient ist sehr vergeßlieh, erzählt immer 
wieder, daß er Atropin getrunken habe, fragt, ob sein 
Leiden daher käme. 
Am 20. März hatte er einen leichten Anfall. Er zittert 
stark, hat rotps Gesicht, schwere Atmung. Nach 10 Minuten 
ist der Anfall vorüber. Nachmittags fällt er plötzlich be 
wußtlos aus dem Bett, reagiert nicht auf Anruf oder Nadel 
stich. Das Gesicht ist blau, die Atmung schwer röchelnd. 
Nach wenigen Minuten erhebt er sich, fragt erstaunt, warum 
er im Wachsaal liege. Der Zuckergehalt des Urins betrug 
an diesem Tage 0,17% bei einer Gesamtausscheidung von 
4,7 g.
	        
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