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ist er durch Durchfälle in der letzten Zeit sehr entkräftet. Die Menge
des Sekretes hat zugenommen und wurde in der Konsistenz auch wieder
dicker. Da der Pat. seit einigen Tagen ziemlich unruhig geworden ist
und der Perthes am Tage oft zweimal undicht wurde, wurde er abge-
nommen und die Wunde mit Jodoformgaze tamponiert und mit Holzwolle
kissen verbunden. — 15. III. Im Gesamtbefinden ist eine wesentliche
Aenderung nicht eingetreten. Die Sekretion ist nicht weniger geworden,
die Wundhöhle zeigt keine Granulationen, der Boden der Wunde ist
schmierig belegt. In letzter Zeit wieder starke Gewichtsabnahme.
21. III. In Skopolamin-Morphium-Chloroform-Aether-O-Narkose Ope
ration : Der Schnitt der letzten Operation wird nach beiden Seiten bogen
förmig nach aufwärts verlängert. Nach Abpräparieren der Weichteile
und Muskeln werden die 5., 6., 7., 8. und 9. Rippe der Reihe nach in
ganzer Ausdehnung reseciert. Zuerst werden sie subperiostal in der
Mitte durchschnitten, dann nach vorne und hinten herausgebrochen. Die
Kmpyenihöhle liegt nunmehr ganz zu Tage und ist so gross, wie zwei
Handteller. Nach gründlicher Abkratzung der Pleura costalis und teil
weiser Entfernung derselben, wird die sehr stark verdickte Pleura pul-
monalis mit dem Messer abgeschält, wobei allerdings wiederholt stärkere
parenchymatöse Blutungen auftreten, die mit dem Paquelin und durch
Umstechungen rasch gestillt werden. Die ganze Wundhöhle wird mit
Jodoformgaze austamponiert, der Lappen mit Catgut-Sitnationsnähten
fixiert.
30. III. Nach der Operation zwei Tage lang Temperaturanstiege
aut 38,8° ohne sonstigen wesentlichen Befund. Beim gestrigen Verband
wechsel sah die Wunde gut aus, auch sind schon einige neue Granula
tionen da. Der Lappen liegt ordentlich. Das subjektive Befinden ist
zufriedenstellend. — 26. IV. Die Wundhöhle secerniert zwar immer noch
ziemlich reichlich, verkleinert sich aber zusehends. Die Granulationen
sehen gut aus, die Wundränder schlagen sich nach innen um. Versuche,
mit Heftpflasterverbänden die Wundränder nach aussen zu ziehen, bleiben
bis jetzt erfolglos. Das Allgemeinbefinden bessert sich bedeutend. —
6. VII. Die Wunde hat sich bis auf eine 6 cm lange, 4 cm breite gut
granulierende Fläche geschlossen. Die Umkrempelung der Wundränder
ist stärker geworden und verlangt eine nochmalige plastische Deckung,
die sich Pat. vorerst nicht machen lassen will. Eine etwa 6 cm tief
gehende Fistel ist zu sondieren. Die Sekretion ist mässig, ein 3 tägiger
Verbandwechsel genügt. Ueber der linken Lunge hat sich das vesikuläre
Atmen bis auf etwa 3 Querfingerbreite am unteren Lungenrand ausge
breitet. Einige bronchitische Geräusche sind noch vorhanden. Der Per
kussionsschall bietet an Stelle der alten Höhle noch eine kleine Dämpfungs
zone. Subjektiv fühlt sich Pat. wohl und hat um 10 kg Körpergewicht
zugenommen. Auf eigenen Wunsch wird Pat. zum Privatarzt entlassen.
Am 9. X. liess sich Pat. wieder aufnehmen und nochmal die Höhle