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90 von Sick operierte Fälle exkl. 21 grossen Thoraxresektionen
Heilungen 87,7%
Todesfälle 12,3 %
Unsere Resultate halten sich demnach auf der guten Höhe der
von Schede veröffentlichten Sammelstatistik.
Die durchschnittliche Heilungsdauer unserer an einfachem Em
pyem operierten Fälle ergiebt 53 Tage.
Unter den 90 Empyemen kam nur einmal ein doppelseiti
ges vor. Da das Empyema duplex, wenngleich in der Litteratur,
namentlich in der englischen, mehrere Fälle veröffentlicht sind, eine
gewisse Seltenheit darstellt, ist es wohl gestattet, mit einigen Wor
ten näher darauf einzugehen.
Die Ansicht, dass das doppelseitige Empyem beinahe aus
nahmslos im Kindesalter auftritt, findet in unserem Falle keine Be
stätigung, da es sich um einen 33jährigen Mann handelte. Dass
das männliche Geschlecht auch beim Empyema duplex bevorzugt
scheint, tritt auch in unserem Falle zu Tage. Die Aetiologie ist,
wie beinahe immer bei dieser Erkrankung, croupöse, doppelseitige
Pneumonie. Zuerst trat das Empyem an der linken Seite, vier Tage
später in der rechten Seite auf.
Die Erscheinungen waren starke Dyspnoe, Cyan ose und hohe
Pulsfrequenz neben sehr schlechtem Allgemeinbefinden. Die Tem
peraturen waren massig hoch, ein richtiger kritischer Abfall der
Pneumonietemperatur trat nach der gewöhnlichen Zeit nicht ein.
Nebenbei boten sich über den Lungen die gewöhnlichen Pneumonie-
und Kompressionserscheinungen.
Die Diagnose zu stellen war nach dem physikalischen Befund
und nach der Probepunktion ziemlich einfach.
Wie ist nun die Therapie bei dem doppelseitigen Empyem
einzurichten? Wenn man auch beim einfachen Empyem die Rip
penresektion als Normalverfahren aufgestellt und wohl beinahe über
all angenommen hat, so lässt sich beim doppelseitigen Empyem ein
für alle Fälle geltendes Verfahren nicht beibringen. Aus den ver
öffentlichten Fällen sieht man die Erkrankungen, die nur mit Aspi
ration der einen und Resektion einer Rippe der anderen Seite, und
endlich solche, wo beiderseits Rippenresektionen mit gutem Erfolge
ausgeführt wurden. Es scheint mir eine ganz gute Illustration zu
den verschiedenen Ansichten einiger Autoren zu sein, ihre eigenen
Worte über die Therapie des doppelseitigen Empyems anzuführen.
Am 9. Kongress für innere Medicin in Wien empfahl Immer-
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