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mals einen operativen Eingriff zu vermeiden, wird der Perthes von Neuem
angelegt. — 5. XII. Noch kein Temperatur-Abfall. Der Perthes der
andauernd über 150 ccm täglich zog, hat in den letzten Tagen nunmehr
etwa 50 ccm abgezogen. Da wieder über 40 Grad Temperatur Perthes
von Neuem ab, weil oft verstopft und die Wand der Höhle schon
anscheinend sehr stark und unnachgiebig geworden ist. — 30. XII. Seit
7. XII. ist Pat. fieberfrei und ohne jegliche Beschwerden. Die Fistel
wurde nur mit Jodoformgaze leicht austamponiert, um dem noch sehr
reichlichen Wundsekret guten Abfluss zu verschaffen. Die Wundhöhle
fasst noch etwa 55 ccm, sodass man sich zu einer 2. ausgiebigen Opera
tion entschliesst, um endlich Besserung und schnellere Heilung zu erlangen.
2. II. 05. In Morphium-Chloroform-Aether-O-Narkose Operation.
Grosser U-förmiger Weichteillappen-Schnitt. Nachdem die Weichteile ab
präpariert sind, werden die 5., 6., 7. und 8. Rippe in je 10—14 cm Länge
reseciert. Die ganze Höhle war mit schmierigen schlaffen Granulationen
belegt und ist nach der Resektion gut freigelegt. Nach gründlicher
Reinigung der Granulationen wird der vorher gebildete Weichteillappen in
die Höhle gelegt und durch einige Situationsnähte die Wunde geschlos
sen. Drainage-Verband.
10. II. Sofort nach der Operation wieder sehr starker Temperatur
anstieg, die Wunde secerniert immer noch stark, doch hat sich der Haut
lappen gleichmässig angelegt. — 17. II. Dauernd fieberfrei, in den letzten
Tagen ist eine Erholung sichtlich zu beobachten, im selben Masse als
die Wundheilung vor sich geht. Pat. steht heute auf. — 9. III. Allge
meinbefinden recht zufriedenstellend. Die Wundhöhle ist anscheinend
ganz geschlossen, es besteht nunmehr nur eine bleistiftdicke Fistel,
aus der sich etwas seröses Exsudat entleert. — 28. IV Wunde vollkom
men heil und fest vernarbt. Geheilt entlassen.
17. D. B. R., Dienstmädchen, 17 J., aufgen. 7. VII. 03, entl.
2. II. 05. Postpneumonisches grosses Empyem. Ausge
dehnte Resektion der linken Thoraxwand und eines
Teiles der Scapula. Dekortikation. Heilung.
Eltern und 4 Geschwister leben und sind gesund, als Kind Masern
und Scharlach, mit 14 Jahren Lungenentzündung und seit dieser Zeit
nicht mehr ganz gesund. Seit vorigem Jahre Bleichsucht, die vorüber
gehend sehr stark war. Vor 5 Tagen von Neuem mit Schwindel, Erbre
chen, Kopfschmerzen und starkem Stechen in der linken Seite erkrankt.
Da gestern Verschlimmerung eintrat und das Fieber hoch wurde, Einlie
ferung in das Eppendorfer Krankenhaus.
Status: Mittelmässig grosses, sehr schlecht aussehendes junges Mäd
chen in heruntergekommenem Ernährungszustände. Cyanotisches hochfieber
haftes Aussehen. Lungen in normalen Grenzen. Rechte Lunge ohne
pathologischen Befund. Ueber der ganzen linken namentlich vom Angulus