Full text: Ueber Thoraxresektion bei großen, veralteten Empyemen

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flacht und bei der Atmung zurückzubleiben. Die rechte Lunge giebt vorne 
vollen Schall, der nur an der Spitze leicht abgeschwächt erscheint, wäh 
rend hinten von der Spina scapule bis herunter zur 12. Rippe eine satte 
Dämpfung mit vollkommen aufgehobenem Atemgeräusch besteht. Die 
linke Lunge ergiebt ausser einigen gröberen Rasselgeräuschen keinen be 
sonderen Befund. Herz in normalen Grenzen mit reinen Tönen. Sonstige 
Organe o. B. Eine Probepunktion in der hinteren Axillarlinie im 8. In- 
tercostalraum ergiebt Eiter. 
2. III. Da eine wiederholte Punktion, bei der ungefähr 1200 ccm 
Eiter entleert wurden, eine Besserung nicht erzwingen liess, wurde in 
Morphium-Chloroform-Aether-Ö-Narkose eine Operation gemacht. Haut 
schnitt im Verlauf der 8. Rippe, beginnend von der hinteren Axillarlinie 
nach rückwärts. Nach Ablösung des Periostes werden etwa 4 cm dieser 
Rippe reseciert. Nach Eröffnung der stark verdickten Pleura Messen un 
gefähr 1500 ccm Eiter ab. Eine Sondierung der Empyemhöhle ergiebt, 
dass man bis zur Lungenspitze Vordringen kann, ohne irgend wie auf 
Widerstand zu stossen. Nach Drainage mit einem dicken Gummirohr 
aufsaugender Verband. 
13. V. Nachdem die Höhle weniger secernierte wurde versucht, das 
Drainrohr zu entfernen, worauf Pat. jedes Mal mit Temperatur bis 38,8 
Grad reagierte, und sich sofort neue Retentionen bildeten. Das Sekret 
war zäh eitrig, manchmal sehr schleimig. Pat. erholt sich gut. — 14. VI. 
Obwohl die Fistel sich noch mit der Sonde bis zur 5. Rippe nach oben 
verfolgen lässt, und die Wunde wenig Heilung zeigt, ausserdem noch sehr 
stark secerniert, verlangt Pat. entlassen zu werden. Der Befund über der 
Lunge ist unverändert, an Gewicht hat V. 10 kg zugenommen. — 8. VII. 
Heute kommt Pat. in sehr verschlechtertem Allgemeinzustand und stark 
abgemagert, wegen der in letzter Zeit wieder mehr secernierenden Fistel 
von Neuem zur Aufnahme. Bei der Untersuchung zeigt sich, dass sich 
die Höhle absolut nicht verkleinert, vielleicht sogar vergrössert hat. Im 
Organbefund hat sich nichts verändert. In die Empyemhöhle laufen 
200 ccm Flüssigkeit ein. Kein Husten, kein Fieber. Auf Wunsch des 
Pat. wird vorderhand von einer Operation abgesehen und der Aspirations 
apparat von Perthes angelegt. 
25. IX. Da trotz der langen Zeit, in der der Perthes’sche 
Apparat lag, eine Verminderung des Sekrets kaum eingetreten und eine 
sonstige Besserung auch nicht zu sehen ist, wird in Morphium-Chloroform- 
Aether-O-Narkose zur thorakoplastischen Operation geschritten. Nach 
dem die Fistel excidiert ist, wird ein bogenförmiger Schnitt, dessen konkave 
Seite im Verlauf der 9. Rippe liegt, dessen Enden nach oben von der 
Paravertebrallinie und in der hinteren Axillarlinie liegen, gemacht. Nach 
Zurückpräparieren der Haut und Ablösen der Muskulatur von der Thorax- 
w T and werden die 6., 7., 8., 9. und 10. Rippe reseciert und zwar von der 
hinteren Axillarlinie bis zum Ansatz an den Querfortsätzen der Wirbel-
	        
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