Full text: Ueber Thoraxresektion bei großen, veralteten Empyemen

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etwas gedämpft , aber deutlich vesikulär ohne Nebengeräusche. L. v. 
überall vesikuläres Atmen. Herz in normalen Grenzen, Spitzenstoss 2 
querfingerbreit ausser der Mammillarlinie über der 4. Rippe. Erste Töne 
etwas unrein, sonst kein besonderer Befund. 
13. E. M. A. H., Laufmädchen, 16 J., aufgen. 7. VI. 01, entl. 
10. V. 02. Alte Empyem-Fistel nach Resektion. Grosses 
Total-Empyem. Heilung nach Resektion von 8 Rippen. 
Als Kind lange Zeit Gelenkrheumatismus, ausserdem sämtliche Kinder 
krankheiten, Mutter an Tuberkulose gestorben, Vater verunglückt. Ge 
schwister ziemlich gesund. Erkrankte 1898 im Dezember an einer 
schweren Lungenentzündung, bekam 1900 ein rechtsseitiges Empyem, das 
auf der medicinischen Abteilung des Eppendorfer Krankenhauses operiert 
wurde. Nach Schluss der Empyemlistel in ambulante Behandlung ent 
lassen. Da die Fistel vor etwa 2 Monaten wieder aufgebrochen ist 
und ziemlich viel übelriechenden Eiter secerniert, will sich Pat. ope 
rieren lassen. 
Status: Mittelgrosses, verhältnismässig wohl aussehendes Mädchen im 
guten Ernährungszustand. Hinter der rechten hinteren Axillarlinie eine 
eitrige Flüssigkeit secernierende Fistel, die in der Höhe der 10. Rippe 
liegt. Durch diese Fistel kann man mit einer langen Uterussonde bis 
an die vordere Brustwand bis unter die 3. Rippe gelangen. Wund 
sekretion zur Zeit massig. Die ganze rechte Thoraxhälfte ist deutlich 
atrophiert, eine links konvexe Skoliose hat sich ausgebildet. Das Herz 
ist im Ganzen etwas nach links gelagert, Töne rein, Aktion regelmässig. 
Vikariierendes Emphysem der linken Lunge. Rechts ist überall der 
Lungenschall bedeutend kürzer als links. Rechts deutliches Vesikulär 
atmen. In die histel kann man ungefähr 150 ccm Flüssigkeit einfüllen. 
Im Röntgenbild sieht man deutlich, dass es sich um eine ganz schmale, 
aber ziemlich lange Fistel handelt, deren oberes Ende ungefähr an der 
3. Rippe halbkreisförmig umgebogen ist. Ausserdem hat sich an Stelle 
der alten resecierten Rippe ein knöcherner Ring gebildet. 
10. VII. Operation in Morphium - Chloroformnarkose. Etwa 20 cm 
langer Schnitt im Verlauf der 10. Rippe. Der auf dem Röntgenbilde 
sichtbare ringförmige Schatten erweist sich als ein kräftiger knöcherner 
Ring. Nach beiden Seiten von dem Ring werden die Rippen bis zur 
10. in einer Ausdehnung von etwa 8 cm reseciert, ebenso die 9., 8. und 
7. Rippe, nachdem die Weichteile abgelöst und nach oben geklappt sind. 
Das Narbengewebe an der Pleura costalis und pulmonalis ist gut klein 
fingerdick und ausserordentlich fest, sodass die Excision und das Evide- 
ment grosse Schwierigkeiten macht. Die alte Fistel wird ausgeschnitten, 
ihre Umgebung kräftig ausgekratzt. Obwohl der Weichteillappen nicht 
ganz ausreicht, den grossen Defekt zu decken, wird vorläufig von einer 
grösseren Plastik abgesehen, um zuerst mehrere Versuche, auf irgend
	        
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