Full text: Ueber Thoraxresektion bei großen, veralteten Empyemen

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Collaps, von dem er sich aber nach 3 Tagen wieder gut erholte. Die 
Sekretion ist sehr stark, sodass beinahe jeden Tag 2maliger Verband 
wechsel notwendig ist. Das Allgemeinbefinden bessert sich seit gestern, 
doch fühlt sich Pat. noch sehr schwach. — 19. V. Die Sekretion hat 
kaum abgenommen, die Wundhöhle sieht schmierig aus. Mit dem Eiter 
entleerte sich gestern ein kleiner Rippensequester. In den letzten Tagen 
hat sich an der Aussenseite des rechten Oberarmes, etwa in der Mitte 
ein faustgrosser kalter Abscess gebildet, der in S c h leic h’scher Anäs 
thesie gespalten und entleert wird. Der dickrahmige Eiter enthielt keine 
auffindbaren Bakterien, ganz wenig Eiterkörperchen bestanden der Haupt 
sache nach aus Detritus. Missfarbene Granulationen der Abscessmembran 
werden ausgekratzt, die Höhle mit Jodoformgaze tamponiert. 
25. VI. Da sich die anscheinend sehr schmale und ungefähr 15 cm tiefe 
Thoraxfistel trotz aller möglichen Behandlung nicht schliessen will und 
die scheinbar tiefer sitzende Höhle keine Verkleinerung oder Sekretions 
abnahme zeigt, wird in Morphium-Chloroformnarkose zur Operation ge 
schritten. Hautschnitt beginnend in der vorderen Axillarlinie in der 
Höhle der Mammilla U-förmig mit der tiefsten Stelle bis zur 10. Rippe 
reichend und am Rücken am hinteren Scapularrand aufsteigend. Nach 
dem die Weichteile hochgeklappt sind, werden die 9., 8. und von der 
bereits resecierten 10. Rippe noch ein Teil weggenommen, sodass im 
Ganzen 37 cm entfernt sind. Unter Leitung der in die Fistel eingeführten 
Sonde gelangt man nach Durchschneidung sehr dicker Pleuraschwarten 
in eine ziemlich flache Empyemhöhle, in die man bequem eine ausgestreckte 
Hand legen kann und die mit übelriechendem Eiter erfüllt ist. In grosser 
Ausdehnung werden dann die vorliegenden Weichteile mit dem Paquelin 
abgeschorft und noch einige cm von den Rippen weggenommen. Die 
ganze Innenfläche der Empyemhöhle, deren Wandungen bis 2 1 /« cm dick 
sind, wird mit dem Paquelin ausgebrannt, um eine stärkere ev. Nach 
blutung von nur oberflächlich verschorftem Gefässlumina zu begegnen, 
wird die ganze Höhle ziemlich fest mit Jodoformgaze tamponiert. Die 
Wunde oberflächlich durch starke Situationsnähte geschlossen. 
6. VH. Die Wunde secernierte in den ersten Tagen stark und blutete 
auch sehr nach. Doch ist beides nach mehrmaligem Verband behoben 
worden. Die anfangs sehr hohe Temperatur ist abgefallen, aus den 
schmierigen Empyemwandungen sind frische, gut aussehende Granulationen 
geworden. Sehr starke Schmerzen haben bis vor 3 Tagen geherrscht. 
Die Höhle wird mit 5%iger Argentum nitricum-Lösung gespült und mit 
Jodoformgaze tamponiert. Aus dem Empyemeiter konnten noch keine 
I uberkelbacillen nachgewiesen werden. 
12. VII. Da sich der Pat. so weit erholt hat, einen zweiten 
grösseren Eingriff zu ertragen, wird heute in Morphium - Chloroformnar 
kose die eigentliche thorakoplastische Operation gemacht. Der Haut 
schnitt wird an beiden Enden um etwa 5cm verlängert, die Weich-
	        
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