Full text: Ueber Thoraxresektion bei großen, veralteten Empyemen

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der Pat. subjektiv sich mit dem Wenigerwerden der Sekretion wohler 
fühlt. Die Granulationen haben, obwohl alles versucht ist, sie anzuregen, 
keine wesentlichen Fortschritte gemacht. Sekretion geringer, aber noch 
sehr reichlich. Yon nun ab jeden 2. Tag 0,0002 Tuberkulin. — 4. XI. 
Da sich im letzten Monat absolut keine Besserung des Zustandes zeigte, 
die Höhle sich absolut nicht verkleinerte und die Granulationen zum Teil 
zerfallen, zum Teil schwammig geworden sind, entschliesst man sich am 
3. XI. zur abermaligen Operation in Morphium-Chloroform-Narkose. 
Zur ausgiebigen Freilegung der Höhle wird die 6., 5., 4. und 3., 10. und 
11. Rippe in der ganzen Länge reseciert. Beim Eröffnen der alten 
Wunde nach unten kommt man ab und zu auf kleine, neugebildete Kno 
chenlamellen, die dem Verlauf der bei der ersten Operation entfernten 
Rippen entsprechen. Da die ganze Zwischenrippenmuskulatur schwielig 
verändert ist und eine exakte Blutstillung in dem alten Narbengewebe 
manchmal unmöglich ist, verliert der Pat. viel Blut. Da an einzelnen 
Stellen iingerdicke Schwarten der Pleura pulmonalis bestehen, die das 
Lungengewebe fest umschnüren, wird versucht, eine Dekortikation zu 
machen, die an 2 Stellen zu gutem Resultate führt, an den anderen Ver 
suchspunkten unmöglich ist. Nachdem sämtliche Rippen bis auf die 
obersten zwei entfernt sind, fällt die ganze linke Thoraxhälfte sozusagen 
zusammen. Eine besondere Plastik zu machen ist unnötig, da sich der 
Hautlappen ganz von selbst der retrahierten Lunge anlegt. Während der Ope 
ration ist der Zustand des Pat. verhältnismässig sehr gut, doch tritt 
gleich nach der Operation ein sehr schwerer Collaps ein. Die Wunde 
wurde locker mit Jodoformgaze tamponiert und durch Seidenknopfnähte 
zum grossen Teil geschlossen. 
4. XI. Puls kaum fühlbar. Eine Erholung vom Collaps ist noch 
nicht eingetreten. Enorm gesteigerte Atemfrequenz mit starker Cyanose. 
Ab und zu Erbrechen, Nahrungsaufnahme gering. — 5. XL Von gestern 
abend auf heute morgen hat sich Pat. wesentlich erholt, doch trat um 
Mittag verminderte oberflächliche Atmung mit sehr starker Cyanose ein, 
gleich darauf auch Trachealrasseln und grosse Schwäche. Gegen abend 
Exitus letalis unter den typischen Symptomen eines Lungenödems. — 
Sektionsbefund: Abgemagerter Mann mit einer grossen Wundhöhle, 
welche sich von der Herzgegend unter der Achselhöhle bis auf die hintere 
Fläche des Thorax erstreckt. 2. bis 11. Rippe fehlen (Gesamtlänge der 
zuletzt resecierten Rippenstücke 88 cm) (s. Fig. 1). Die linke Lunge 
ist vollkommen kollabiert, besteht nurmehr aus einem Konglomerat von 
Bronchiektasen, zwischen denen in ganz spärlicher Anzahl Lungengewebe 
und straffe Bindegewebszüge zu linden sind. Die rechte Lunge ist sehr 
stark aufgebläht, ausserdem besteht eine diffuse eitrige Bronchitis und 
Tuberkulose der Spitze. Mediastinaldriisen vergrössert und verkäst. 
Herz ziemlich vergrössert, sehr schlaff, keine parenchymatösen Verände 
rungen. Milz etwas vergrössert, sehr weich. Die Nieren zeigen bei sehr
	        
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