Full text: Ueber Thoraxresektion bei großen, veralteten Empyemen

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lieh durchzufühlen. Von der Scapula wird die an die Rinne angrenzende 
Hautpartie abgelöst. Der alte Lappen wird nochmal hochgeklappt und 
von der 2. Rippe etwa 4 cm reseciert. Hernach wird aus dem der Brust 
warze zu gelegenen Teil der Thoraxwand ein Hautlappen gebildet und 
dieser Lappen mit einem von der Haut über der Scapula genommenen 
zweiten Lappen vernäht und der alte Defekt auf diese Weise gedeckt. 
Weite Situationsnähte mit Catgut. Fester komprimierender Verband. 
24. IX. Die Lappen haben sich gut angelegt. Sekretion massig. 
Subjektives Wohlbefinden trotz starker Bronchitis über beiden Lungen. 
— 21. XI. Reichliche Sekretion aus der immer noch offenen oberen Fistel 
Die Sonde dringt noch weit (bis unter die 1. Rippe) in den Gang ein. 
Die diffuse Bronchitis hat sich nicht gebessert. Pat. nimmt an Gewicht 
sehr ab, fühlt sich auch schlechter. — 6. XII. Ueber der ersten Rippe 
an der Sternalgrenze ist ein gut apfelgrosser, dem Durchbruch naher 
Abscess. Bei der Palpation fühlt man aus einzelnen Stellen in dieser 
Gegend deutliches Knistern. Incision des Abscesses im Aetherspray. Es 
entleert sich viel, mit Eiterflocken gemischtes chokoladefarbenes Sekret, 
das dem durch die drainierte Fistel entleerten sehr gleicht. Beim Durch 
fühlen und Nachsuchen fand man dann auch eine Kommunikation zwi 
schen Fistel und Abscesshöhle. •—• 10. XII. Abscess neben dem Sternum 
in Höhe der 3. Rippe von gut Wallnussgrösse. Incision in Aetherspray. 
Tamponade. — 2. I. 91. Injektion von 0,001 Tuberkulin Koch. Pat. 
zwar fieberfrei aber noch sehr elend, anämisches, leicht gedunsenes Ge 
sicht, starke Abmagerung. Lungenbefund: Rechts überall stark abge 
schwächter Perkussionsschall und ebenso Atemgeräusch. In der rechten 
Axillarlinie deutliches amphorisches Atmen. Rechts vom Sternum Knister 
rasseln, zuweilen Vesikuläratmen. Die Fisteln sehen leidlich aus, secer- 
nieren zähen Eiter in ziemlich reichlicher Menge. Vorne über der 2. Rippe 
reichliche Granulationen mit einer nach der Tiefe führenden Fistel, weiter 
unten eine etwa 5 cm tief auf entblössten Knochen führende 2. Fistel. 
In der Achselhöhle eine 3. Fistel, die noch 9 cm tief drainiert ist. — 
1. V. Pat. musste in der letzten Zeit wegen der wieder bedeutend stärker 
gewordenen eitrigen Sekretion jeden 2. oder 3. Tag verbunden werden. 
Die Ko cif sehen Injektionen wurden ein um den anderen Tag fortgesetzt 
und zwar in steigender Dosis ; ohne dass jemals eine Reaktion eingetreten 
ist. Irgend ein direkter Einfluss auf die Eiterung kann nicht gesehen 
werden; zur Ausheilung der Höhlen besteht keine sichtbare Neigung. Im 
übrigen sehr gutes Allgemeinbeflnden, gutes Aussehen, keine subjektiven 
Klagen irgendwelcher Art. 
25. V. Da sich absolut keine Besserung zeigte, nochmalige Operation 
in Chloroformnarkose. Schnitt auf der Clavicula. Temporäre Resektion 
derselben. Subperiostale Resektion der 1. Rippe. Partielle Resektion 
derselben mit Knochenschere, Handmeissei (Hufinstrument), es wird da 
durch eine gut hühnereigrosse Höhle blossgelegt, die als Grund für die
	        
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