Full text: Ueber Thoraxresektion bei großen, veralteten Empyemen

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ration mit sich bringen kann, zu vermeiden, wurde die erste Abän 
derung von dem italienischen Chirurgen Salomoni 1 ) angegeben, 
die darin bestand, dass nur der Hautscbnitt mit dem Skalpell, die 
übrigen Weichteile mit dem galvanokaustischen Messer gemacht 
wurden, um möglichst schnell die Blutung aus den Intercostalarte- 
rien und die vielen parenchymatösen Blutungen aus den Schwarten 
durch Verschorfung zum Stehen zu bringen. 
Eine weit eingreifendere Aenderung, die auf schnelle Blutstil 
lung und Verkürzung der Operationsdauer hinausgeht und der auch 
eine andere Schnittführung zu Grunde gelegt ist, hat Helferich 1 2 ) 
ersonnen. Zunächst wird hier die dicht oberhalb der Fistel gelegene 
Rippe in Ausdehnung von einigen cm reseciert, so dass man von 
der erweiterten Fistel aus leicht sich über die Grösse der bestehen 
den Höhle orientieren kann. Ist es geschehen, so wird ein in der 
Axillarlinie von der Fistel zur Achselhöhle aufsteigender, bis zum 
Ende der Höhle vertikaler Schnitt gemacht, von dessen Endpunkten 
nach vorn und hinten senkrechte Incisionen die Weichteile weiter 
durchtrennen, so dass eine thürflügelartige Figur entsteht. Selbst 
verständlich wird die Schnittfigur so gross angelegt, dass sie die 
ganze Höhle umfasst. Nach oberflächlicher Blutstillung der wenig 
blutenden Gefässe dieser Schicht wird mit einer von Henkel an 
gegebenen schneidenden Knochenschere oder einer Stichsäge oder 
mit der Helferich’schen Bogensäge die gesamte Decke der Höhle 
in der ganzen Ausdehnung, Rippen, Weichteile und Schwarten in 
wenigen Augenblicken entfernt. Nach vorübergehender digitaler 
Kompression des Zwischenrippengewebes erfolgt die Unterbindung 
oder Umstechung der Intercostalgefasse, was bei einigem Geschick 
ohne nennenswerten Blutverlust von statten geht. Nach der sorg 
fältigen Blutstillung werden die beiderseitigen Lappen in die Wund 
höhle gelegt und durch Situationsnähte fixiert. Etwa überbleibende 
ungedeckte Stellen werden mit Gaze bedeckt und tamponiert. Der 
leicht ersichtliche Vorteil dieser Operation ist ihre wesentlich ver 
kürzte Dauer und der geringe Blutverlust. Schwierigkeiten kann 
die Deckung des Defektes durch die seitlich fixierten Hautlappen 
1) Salomoni, Empyeme tuberculare destro con ulcerazione del pol- 
mone, resecione estesa della parete toracica et pneumotomia, Gargione. Cli- 
nica propedeutica di Camerino, Rif. med. 1892. oct. 17. 
2) Bomnüter, Ueber Thorakoplastik. In-Dias. Greifswald 1897.
	        
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