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Schon 1885 wurden von Cor mack 1 ) in einer Pariser These
über 41 Fälle mit 10 Heilungen, 10 Besserungen, 10 Todesfällen
und 11 zweifelhafte Endresultate berichtet.
De Cerenville 2 ) veröffentlichte über seine Rippenresektions
methode, die sich im Wesentlichen der von Es tl an d er anschliesst,
eine grössere Arbeit. Unter 30 zusammengestellten Fällen finden
sich 23 geheilte. Unter 11 eigenen Fällen wurde 8 Kranken die
Gesundheit wiedergegeben. Auch De Cerenville berichtet über
die gänzliche Herstellung der gesetzten Defekte an der Brustwand
durch. Knochenneubildung.
Auf dem III. franz. Chirurgenkongress referierte Boeckel 3 )
über 12 neue Fälle mit 9 maliger Heilung, 2 Todesfällen und 1 un
befriedigenden Ausgange.
In Deutschland suchten zu der Zeit Rose 4 ), Br uglocher fl ),
Trendelenburg, Müller”) die Methode zu verbessern.
In die Mitte der 80er Jahre fällt eine bedeutende Verbesserung
in der Art des Vorgehens bei den Rippenresektionen insofern, als
man die Scheu überwand, grössere Stücke aus mehreren Rippen zu
gleicher Zeit wegzunehmen. Die Schnittführung bei der Vornahme
der Resektion wurde in der verschiedensten Weise ausgeführt. V-
förmige, L-förmige, I-förmige Schnitte wurden empfohlen.
Subbotin 7 ) empfahl eine fein ausgedachte Methode, die aber
sehr kompiliert zu sein scheint. Er reseciert vorne am Rande des
Musculus pectoralis major und hinten in der hinteren Axillarlinie
kleine keilförmige Stücke aus mehreren Rippen. Der auf diese
Art mobilisierte Brustwandlappen wird sofort eingezogen und ver
engert die Empyemhöhle. Wesentlich dabei ist ein gut angelegter
Kompressionsverband.
1) Gerhardt, Die Pleuraerkrankungen. Deutsche Chirurgie. Lief. 43.
2) De Cerenville, Resection des cötes dans le traitement des exca-
vations et des fistules consecutives ä la pleuresie purulente. Rev. med. de
la Suisse romande. 1886.
3) Boeckel, Gaz. des hop. 1888.
4) Rose, Diskussion auf der 58. Versammlung Deutscher Naturforscher
und Aerzte in Strassburg. Berl. klin. Wochenschr. 1885. Nr. 44.
5) Br uglocher, Beschreibung eines Falles von Empyem, bei welchem
die Resektion mehrerer Rippen notwendig war. Bayr. ärztl. Intell.-Blatt
XXXIX. 31. 1882.
6) Müller, Bemaerkninger om Estländers Operation for Empyem.
(Ref. Centralbl. f. Chir. 1893. Nr. 12.)
7) Stsch egolew, Ueber die Thorakoplastik nach Prof. M. S. Sub-
b o t i n s Methode bei chronischem Empyem. 1888.