Full text: Ueber Thoraxresektion bei großen, veralteten Empyemen

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infiltrierten Gegend mit meist ziemlich scharfer Abgrenzung der 
Gangränhöhle. Um uns flache Empyemhöhlen besser zu Gesicht zu 
bringen, füllen wir sie mit einer Wismuthemulsion, wie sie später 
angegeben werden soll. Das Wismuth verbreitet sich gleiclnnässig 
über die ganzen Höhlenwände und giebt dann durch seinen intensiven 
Schatten guten Aufschluss über die Dimensionen der Empyemhöhle. 
Ausserdem ist auch eine wiederholte Untersuchung des Sputums, 
der Probepunktionsflüssigkeit oder des durch die bestehende Fistel 
entleerten Eiters dringend zu empfehlen; da tuberkulöse veraltete 
Empyeme, bevor sie zur Operation gelangen, einer ganz genauen 
Untersuchung bedürfen, wie wir später sehen werden. Tuberkel 
bacillen im Sputum nachzuweisen, wird bei ihrem Vorhandensein 
meist gelingen. Schwerer ist es mit dem Nachweis von Tuberkel 
bacillen in der Punktionsflüssigkeit oder im eitrigen Fistelsekret. 
Erfahrungsgemäss steht fest, dass hier trotz Bestehens der Tuber 
kulose Tuberkelbacillen nicht gefunden zu werden brauchen; als 
ein negativer Untersuchungsbefund bei der Differentialdiagnose ab 
solut kein ausschlaggebendes Moment darstellen darf. Pneumokok 
kenfunde bei veralteten metapneumonischen Empyemen im Spu 
tum, in der Punktionsflüssigkeit und eventuell auch im secernierten 
Eiter sind häutig ohne wesentliche Bedeutung. Streptokokken 
funde oder das Auftreten von mehreren Bakterien- oder Kokken 
arten im Empyemeiter deuten regelmässig auf eine nachträglich zu 
Stande gekommene Mischinfektion hin. Kommt Lungengangrän als 
primäre Erkrankung in Frage, dann ist auf das charakteristische 
Lungengangränsputum zu achten. Der Geruch desselben ist äusserst 
penetrant und widerlich und gleicht nach Kissling 1 ) „am meisten 
dem Geruch von Abortgruben oder dem aashaften Gestank der ver 
wesenden organischen Materie“. Die Sputummenge beträgt gewöhn 
lich zwischen 150—800 ccm. Die Farbe ist schmutzig grün und 
grau bis pflaumenbrüh artig. Steht der Auswurf länger im Glase, 
so setzt er sich in zwei, meist drei deutlich abgegrenzten Schichten 
ab; „ deren oberste meist von einer mit Luftblasen untermischten, 
schaumigen, zähschleimig eitrigen Masse gebildet wird, von der 
zapfenförmig eitrige Teile in die mittlere, meist sehr breite, wässrig 
dünne, weniger trübe Schicht hineinragen“. Am Boden des Glases 
1) Kissling, Ueber Lungenbrand mit besonderer Berücksichtigung der 
Röntgenuntersuchung und operativen Behandlung. Mitteilungen aus den 
Hamburger Staatskrankenanstalten. Bd. 6. H. 1.
	        
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