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die links der Wirbelsäule ihren richtigen Platz hätte, liegt rechts
vorne neben derselben, der Oesophagus ist von der Wirbelsäule ab
seits gedrängt und liegt mit der kollabierten linken Lunge ziemlich
weit in der rechten Seite. Das Herz ist ganz über die Mittellinie
gedrängt und steht von rechts seitlich oben, nach links seitlich un
ten. Durch die verschobene Lage des Herzens ist eine Kompression
des rechten Mittellappens bedingt, da eine Raumerweiterung des
Thorax nicht mehr möglich war. Bemerken möchte ich noch, dass
die Stellung der durch ein Exsudat komprimierten, atelektatischen
Lunge im Allgemeinen eine wesentlich andere ist, insoferne sie in
der überwiegenden Mehrzahl der Fälle als ein zusammengeschrumpf
ter Ballen an der Wirbelsäule hängt.
Eine weitere Folge dieses langen Bestandes des Exsudates er
sehen wir in dem 3. Schnitt (Fig. 3, Taf. IX). Die gewöhn
liche Wölbung des Diaphragmas nach oben ist verschwunden und
dafür eine konvexe tiefe Höhle nach unten entstanden. Am unteren
Schnittbild ist denn auch die linke Niere eben an der Spitze ge
troffen, während die rechte ziemlich nahe des Nierenkelches durch
schnitten erscheint. Es hat demnach auch durch den langen Be
stand des Exsudates eine Kompression der Bauchorgane der linken
Hälfte bestanden.
Das 4. Präparat (Fig. 4, Taf. IX) ist von einem Falle ge
wonnen, der an einem Totalempyem der rechten Pleurahöhle
litt, das durch einen, im rechten Hauptbronchus stecken gebliebenen,
etwa 2 cm langen und 3 mm breiten Knochensplitter, der ein jau
chiges Empyem herbeiführte, bedingt war. Der Schnitt ist hinten
durch den 6. Brustwirbel, vorne gerade am Ansatz der 2. Rippe
geführt. Wie es sich in den vorhergegangenen Präparaten um ein
seröses Exsudat der ganzen linken Seite handelte, haben wir hier
ein jauchiges Empyem der ganzen rechten Seite. Die Pleura pul-
monalis ist ebenfalls ganz von der Pleura costalis abgehoben und
zu einer dicken, schwieligen Schwarte geworden. Die komprimierte
rechte Lunge ist genau bis zur Mitte zwischen Wirbelsäule und
Sternum zurückgedrängt. Durch dies Exsudat sind nun in der
linken Thoraxhälfte starke Veränderungen entstanden. Die Aorta
descendens und namentlich der Oesophagus sind weit nach links
abgedrängt. Sehr gut sind auf diesem Bilde auch die Lageverhält
nisse der beiden Hauptbronchi zu sehen, wobei der für die rechte
Lunge weit in der linken Hälfte des Brustkorbes liegt. Ferner ist
eine Verlagerung der grossen Gefässe eingetreten. Die Arteria pul-