Full text: Ueber Thoraxresektion bei großen, veralteten Empyemen

108 
gleichzeitig die Schwarte der Pleura costalis mitentfernt wurde. Um 
die Rippen möglichst schnell und gut freizulegen und zu entfernen, 
gingen wir so vor, dass man mit einem Schnitt womöglich die be 
deckenden Gewebe inklusive Periost der Rippe durchtrennt, dann 
mit dem Raspatorium das Periost nach oben und unten zurück 
schiebt, das Raspatorium beim oberen Rand der Rippe möglichst weit 
hinten ansetzt und mit einem Zug nach vorne, die sich schräg von 
hinten nach vorne ansetzenden Intercostalmuskeln vom Knochen ab 
trennt. An der unteren Seite der Rippe verfährt man umgekehrt, 
von vorne nach hinten. Nachdem auf diese Weise die Rippen sehr 
schnell entblösst sind, schneidet man sie durch und bricht sie je 
nach der gewünschten Länge heraus. Nach hinten zu lässt sich 
das Periost sehr leicht nur mit dem Raspatorium ohne Einschnitt 
von den Rippen abdrängen, da es nur locker auf dem Knochen sitzt. 
In einigen Fällen wurde statt des Messers und der Schere mit dem 
galvanokaustischen Messer vorgegangen. Andere Male wurde ver 
sucht, die meist ziemlich starken parenchymatösen Blutungen durch 
Verschorfung mit dem Paquelin zum Stehen zu bringen. Ganz be 
sonderer Wert wurde auf die Grösse der zu resecierenden Rippen 
stücke gelegt, die immer etwas grösser als die bestehende Höhle 
bemessen wurden. Stärkere Blutungen, die eventuell gefahrvoll 
hätten werden können, kamen beim Eröffnen der Thoraxwand 
eigentlich in keinem Falle vor. Mit der Resektionsmethode mittels der 
Helferich’schen schneidenden Zange wurden Versuche gemacht, 
die aber bald wieder aufgegeben wurden, da die Thoraxresektion 
doch blutiger wird, als mit der subperiostalen Resektion und die 
Zeit des Arbeitens kaum eine Verkürzung gegen unser Vorgehen 
erfahrt. Partielle Nachresektionen im Verlaufe der einzelnen Ope 
rationen kamen natürlich vor, sie sind gefahrlos und lassen sich 
wohl kaum vermeiden. In zwei Fällen mussten nachträglich noch 
mals Rippenstümpfe reseciert werden, da sie Eiterungen unterhielten 
und zeitweise kleine Sequester ausstiessen. Als sehr zweckmässig 
erwies sich die immer geübte Methode der Rippenentfernung, wenn 
es auf die ganze Länge der Rippe ankam. Nachdem das Periost, 
wie eben erwähnt, über der Rippe gespalten und die Rippe sub- 
periostal getrennt ist, wird sie, wenn möglich mit der ganzen Hand 
genommen und einfach abgedreht. Beim Umdrehen bricht sie dann 
vorne am Knorpelansatz und hinten an der schwächsten Stelle, ge 
rade am Angulus, ab. Hiermit sind dann auch für die Neugene 
ration von Rippen in den Teilen, wo das Periost noch erhalten ist,
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.