Full text: Ueber Thoraxresektion bei großen, veralteten Empyemen

107 
schreitender Tuberkulose, oder ist die andere Lunge in deutlicher 
Weise tuberkulös erkrankt, muss man einen grösseren Eingriff für 
absolut kontraindiciert erklären. Lassen sich aber tuberkulöse Er 
scheinungen sonst im Körper nirgends finden, so glaube ich, ist man 
verpflichtet, genau so wie bei jeder anderen pyogenen Erkrankuno 
der Pleurahöhle vorzugehen. Unsere Statistik wird später den Be 
weis , dass die Resultate beim operativen Eingriff günstige sind, 
erbringen. 
Ist jedoch der Kräftezustand des Patienten sehr schlecht, oder 
das Alter zu weit vorgeschritten, dass damit auch die Heilungsbe 
dingungen schlechter werden, oder sonst noch eine andere Erkran 
kung maligner Art nebenbei vorhanden, so ist selbstverständlich von 
einer Operation Abstand zu nehmen. 
Die Art und Weise, wie die Thoraxresektion bei allen Fällen 
vorgenommen wurde, ist die Schede’sche Methode in der typi 
schen Form mit Ausnahme der ersten 7 Fälle, in denen der Schnitt 
nicht U-förmig gestaltet war, sondern nur in halber U-form (also 
gestreckt bogenförmig) geführt wurde. War vorher irgend ein 
Schnitt von einer früher gemachten Rippenresektion vorhanden, so 
wurde der benützt, um dann, wenn er günstig lag, von ihm aus 
nur die beiden aufsteicenden Schenkel weiter zu führen. Mit dem 
o 
in den ersten 7 Fällen angewandten Bogenschnitt, der Methode, die 
Schede zuerst immer anwandte, liess sich das ganze Operationsfeld 
ebenfalls sehr gut freilegen, nur hatte sie den Nachteil, dass der 
bogenförmige Lappen zu wenig Fähigkeit besass, sich in die Tiefe 
zu legen; dass zweitens infolge der ziemlich grossen Retraktion des 
Wundrandes eine grosse Granulationsfläche übrig blieb, die die 
Heilung sehr verzögerte und manchmal keine besonderen Wundver 
hältnisse lieferte. In Fall 3 und 7 wurde denn auch nachträglich 
der Halbbogen nach vorne zur U-form mit bestem Erfolge verlängert. 
Die übrigen 14 Fälle sind sämtlich mit der typischen U-förmigen 
Schnittführung operiert und zwar erwies sich diese korm als die 
denkbar beste. Es gelang jedesmal nach dem Zurückpräparieren 
des Hautmuskellappens und nacli Abduktion des Armes alle Aus 
buchtungen und Fistelgänge freizulegen. So ziemlich ohne Aus 
nahme wurde die Resektion der Brustwand in zwei Abschnitten vor 
genommen. Zuerst wurden die Rippen mit einer schneidenden 
Rippenschere subperiostal reseciert und dann das Zwischenrippen 
gewebe mit einer starken Coopersehen Schere nach vorherge 
gangener Ligierung der Intercostalarterie durchtrennt, wobei immer
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.