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schreitender Tuberkulose, oder ist die andere Lunge in deutlicher
Weise tuberkulös erkrankt, muss man einen grösseren Eingriff für
absolut kontraindiciert erklären. Lassen sich aber tuberkulöse Er
scheinungen sonst im Körper nirgends finden, so glaube ich, ist man
verpflichtet, genau so wie bei jeder anderen pyogenen Erkrankuno
der Pleurahöhle vorzugehen. Unsere Statistik wird später den Be
weis , dass die Resultate beim operativen Eingriff günstige sind,
erbringen.
Ist jedoch der Kräftezustand des Patienten sehr schlecht, oder
das Alter zu weit vorgeschritten, dass damit auch die Heilungsbe
dingungen schlechter werden, oder sonst noch eine andere Erkran
kung maligner Art nebenbei vorhanden, so ist selbstverständlich von
einer Operation Abstand zu nehmen.
Die Art und Weise, wie die Thoraxresektion bei allen Fällen
vorgenommen wurde, ist die Schede’sche Methode in der typi
schen Form mit Ausnahme der ersten 7 Fälle, in denen der Schnitt
nicht U-förmig gestaltet war, sondern nur in halber U-form (also
gestreckt bogenförmig) geführt wurde. War vorher irgend ein
Schnitt von einer früher gemachten Rippenresektion vorhanden, so
wurde der benützt, um dann, wenn er günstig lag, von ihm aus
nur die beiden aufsteicenden Schenkel weiter zu führen. Mit dem
o
in den ersten 7 Fällen angewandten Bogenschnitt, der Methode, die
Schede zuerst immer anwandte, liess sich das ganze Operationsfeld
ebenfalls sehr gut freilegen, nur hatte sie den Nachteil, dass der
bogenförmige Lappen zu wenig Fähigkeit besass, sich in die Tiefe
zu legen; dass zweitens infolge der ziemlich grossen Retraktion des
Wundrandes eine grosse Granulationsfläche übrig blieb, die die
Heilung sehr verzögerte und manchmal keine besonderen Wundver
hältnisse lieferte. In Fall 3 und 7 wurde denn auch nachträglich
der Halbbogen nach vorne zur U-form mit bestem Erfolge verlängert.
Die übrigen 14 Fälle sind sämtlich mit der typischen U-förmigen
Schnittführung operiert und zwar erwies sich diese korm als die
denkbar beste. Es gelang jedesmal nach dem Zurückpräparieren
des Hautmuskellappens und nacli Abduktion des Armes alle Aus
buchtungen und Fistelgänge freizulegen. So ziemlich ohne Aus
nahme wurde die Resektion der Brustwand in zwei Abschnitten vor
genommen. Zuerst wurden die Rippen mit einer schneidenden
Rippenschere subperiostal reseciert und dann das Zwischenrippen
gewebe mit einer starken Coopersehen Schere nach vorherge
gangener Ligierung der Intercostalarterie durchtrennt, wobei immer