Full text: Ueber Thoraxresektion bei großen, veralteten Empyemen

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lieh zu säubern. Geht aber die Empyemhöhle noch bis zur 2. Rippe 
oder gar bis zur Spitze der Pleurahöhle hinauf, dann ist man trotz 
der guten S c h e d e’schen Methode meist ausser Stande, eine ordent 
liche Deckung des Pleuracavums zu erhalten. Bekanntlich macht 
die Resektion der 2. Rippe schon grosse Schwierigkeiten (bei uns 
wurde sie in Fall 3, 4, 5, 8 mit gutem Erfolge gemacht) und an 
eine, wenn auch partielle Resektion der 1. Rippe geht man aus 
leicht verständlichen Gründen nur wenn unumgänglich notwendig 
heran. Dass man aber hergehen kann und die Clavicula und die 
darunter liegende 1. Rippe temporär resecieren, um sich die oberste 
Pleurakuppe zugänglich machen zu können, sieht man an dem 
guten Erfolge, den man bei Fall 4 mit diesem Vorgehen erzielte. 
Die partielle Resektion der 1. Rippe empfahl Decerenville, 
die temporäre Resektion der Clavicula Schneider 1 ). Für diese 
Fälle kommt uns nun die von S u d e c k angegebene Ergänzungs 
operation sehr zu statten. Hierbei löst man von dem Blatte der 
Scapula die ganzen Weichteile ab, reseciert den Knochen eventuell 
bis dicht an die Spina und kleidet dann den Hohl raum an der 
Pleurakuppe mit den so gewonnenen Muskellappen aus. Mehrere 
auf diese Weise erzielte sehr schöne Resultate rechtfertigen dieses 
Vorgehen mit Scapularesektion umsomehr, als trotzdem eine wesent 
lichere Bewegungseinschränkung des Armes nicht einzutreten pflegt. 
Ein anderer Grund, diese Methode mit der Radikaloperation zu ver 
binden ist ferner der, dass sich durch die abstehende und bei jeder 
grösseren Bewegung mitgehende Scapula ein Hindernis für die 
Einheilung des Lappens einstellt, sobald die Resektion über die 
5. Rippe hinaufreicht. Ob man, wie Ringel 1 2 ) meint. 1 bis 2 
Hippen sparen kann, wenn man mit den erwähnten Weichteilen 
den obersten Pleuraraum ausstopfen kann, will ich nicht als für 
alle Fälle geltend betrachten. 
Sonstige grössere Granulationsflächen, die sich schlecht oder zu 
langsam epithelisierten, wurden nach Thier sch transplantiert, oder 
wie in Fall 3 und 21 grössere Lappenplastiken mit gestielten Lappen 
vorgenommen. Die mit dieser Behandlungsweise gemachten Erfolge 
sind als gute zu bezeichnen. 
1) Schneider, Penetrierende Schussverletzung der Brust, Gangrän 
eines grossen Teiles der Lunge. Resektion mehrerer Rippen und der Clavi 
cula. Arch. f. klin. Chir. Bd. 23. 
2) Ringel, Beitrag zur Resektion des Thorax bei veraltetem und tuber 
kulösem Totalempyem. Arch. f. klin. Chir. 1903.
	        
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