Full text: Ueber Thoraxresektion bei großen, veralteten Empyemen

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In zwei Sitzungen wurden 88 cm Rippen entfernt, doch konnte 
keine Heilung mehr gebracht werden; der Tod erfolgte unter den 
typischen Zeichen des Lungenödems. Die Sektion ergab, dass es 
sich um ein Totalempyem handelte und die Anzeichen beginnender 
amyloider Degeneration vorhanden waren. 
Wenn wir diese Fälle beobachten, in denen unter unsern Augen 
oder gerade einige Tage vor der Aufnahme ins Krankenhaus ein 
Empyem festgestellt wurde, bei denen sofort mit ausgiebiger Rippen 
resektion Hilfe gebracht wurde und sachgemässe Behandlung in 
jedem Falle zugegen war, bei denen dann trotzdem eine Thorax 
resektion gemacht werden musste, da sich die Lunge nicht mehr 
genug ausdehnte, scheint es mir doch von grosser Bedeutung zu 
sein, in welchem Zustande die Lunge sich bei der Erkrankung befand, 
wie die Pleurablätter beschaffen waren und nicht zuletzt wie der 
Allgemeinzustand des Kranken war. Bei genauerem Durchsehen 
der Anamnese findet sich in Fall 14 und 15 eine Polyarthritis rheu- 
matica vorangegangen, bei 14 bestand ausserdem eine Epilepsie. Bei 
15 war vor längerer Zeit eine Pneumonia crouposa dextra über 
standen. Im Falle 16 liegt ein Suicidversuch, eine Schussverletzung 
vor, die zunächst einen Hämatothorax zur Folge hatte, der wohl auf 
irgend eine Weise nachträglich inficiert wurde. Trotz sofortiger 
Rippenresektion und Anlegung des P e r t li e s’schen Aspii-ations- 
apparates konnte auch hier keine Heilung herbeigeführt werden, 
die aber sofort eintrat, nachdem eine ausgedehnte Resektion ge 
macht wurde. Im Fall 17 und 19 gingen ebenfalls länger dauernde 
Pneumonien voraus, bei dem Mädchen bestand ferner seit 1 Va Jahren 
eine starke Chlorose. Bei Fall 21 dürfte die durch zugestandenen 
Potus herabgeminderte Widerstandsfähigkeit des Körpers eine ge 
ringe Mitschuld haben. Auch hier wurde eine gut funktionie 
rende Bttlau’ sehe Hebedrainage längere Zeit ohne Erfolg an 
gewandt. 
Sogenannte Scheinheilungen des ersten Empyems lassen 
sich in 6 Fällen fl, 5, 7, 9, 13, 20) beobachten. Die Zwischenzeit 
zwischen Heilung und Wiederaufbruch ist in keinem halle ganz 
genau angegeben. In Fall 1 und 5 schloss sich die histel mit 
Aufhören der Sekretion öfters vollkommen. Das Befinden des 
Kranken besserte sich sofort, um beim Wiederaufbruch sich zu ver 
schlimmern. Diese von Schwarz und Perthes 1 ) beschriebene 
1) Perthes, Erfahrungen bei Behandlungen des Empyems der Pleura. 
Grenzgeb. der Med. und Chir. 1901. Bd. 7.
	        
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