Full text: Ueber Thoraxresektion bei großen, veralteten Empyemen

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kose zu einer plastischen Operation geschritten. Am unteren Rand der 
Hautwunde wird ein ca. 8 cm breit gestielter Lappen losgelöst und mit 
dem von oben in die Wunde bei der ersten Operation gelegten Lappen 
durch Naht vereinigt. Ein senkrechter Schnitt nach unten ergiebt zwei 
seitliche Lappen, die zur Deckung des neu entstandenen Defektes genügen. 
30. VIII. Obwohl sich die beiden unteren Lappen etwas zurück 
gezogen haben und eine etwa 3 cm breite, offenliegende Stelle um den 
unteren Wundrand entstanden ist, die aber gut granuliert, haben sich 
die Wund Verhältnisse sehr gebessert. 
6. IX. Der gut angelegte Hautlappen muss an seiner Brücke durch 
trennt werden, da sich darunter eine secernierende Höhle gebildet hat. Wei 
ter wird in Morphium-Chloroform-Aether-O-Narkose eine Thierse h'sche 
Transplantation vom Oberschenkel nach dem gut granulierenden 
Wundrand gemacht und die Haut am sternalen Wundrand etwas von 
der Unterlage losgelöst und durch tiefgreifende Nähte ebenfalls in die 
Wundhöhle gezogen. — 15. XII. Trotz der verschiedensten Verbände 
waren die Granulationen eine Zeit lang auffallend schlecht und es waren 
absolut keine Fortschritte in der Heilung zu bemerken. Das Sputum 
war zeitweilig reichlich, enthielt sehr viele Leukocyten und Diplokokken, 
aber keine Tuberkelbacillen. Seit etwa 4 Wochen verbesserte sich der 
Zustand, sodass jetzt nur noch aus zwei Fisteln eine massige Sekretion 
besteht.—-15. XII. 05. Die Hautwunden sind gut geschlossen, nachdem noch 
zweimal in der Zwischenzeit kleinere Deckungen von Granulationsflächen 
mit T h i e r s c h’ sehen Läppchen notwendig waren. Die Erholung des 
Pat., der sich wohl fühlt, war während des Jahres durch wiederholte 
Anginen und eine Polyarthritis rheumatica acuta gestört. Vor etwa 2 
Monaten bildete sich in der grösseren unteren Fistel eine Verhaltung 
aus, die eine neue Wundhöhle von etwa klein Apfelgrösse erreichte. 
Nach Incision, Auskratzung und Injektion von Jodoformglycerin trat 
bald Heilung ein, sodass die Wunde jetzt beinahe geschlossen ist. Bei 
gutem Appetit bleibt das Körpergewicht ziemlich konstant. — 28. V. 06. 
Die Hautbedeckung ist über der ganzen Höhle sehr gut, doch besteht an der 
inneren Höhlenwand an der Hinterseite eine bald mehr, bald weniger secer 
nierende Fistel. An der Rückseite der rechten Thoraxaussenwand, über der 
10. bis 12. Rippe, entsprechend der hinteren Axillarlinie hat sich ein neuer 
kalter Abscess gebildet. Drückt man auf denselben, so entleert sich aus der 
Fistel innen Eiter. Der Abscess wird punktiert und mit Jodoformglycerin 
injiciert. — 15. X. Da der Abscess mit der Punktion und Injektion nicht 
zur Ausheilung kommt, musste breit incidiert und die Abscesshöhle aus 
gekratzt werden. Nach langer Behandlung mit Pyrogalol hat sich die 
Wunde bis auf einen kleinen, wenig secernierenden, gut granulierenden 
Streifen geschlossen. Die Fistel im Innern der Operationshöhle secerniert 
immer noch massig und konnte noch nicht zum Schluss gebracht werden. 
— 30. XII. In der letzten Zeit befindet sich Pat. sehr wohl, die äussere
	        
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