Full text: Ueber Thoraxresektion bei großen, veralteten Empyemen

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trotz mehrfacher Punktionen nichts geändert hat, wird in der rechten 
vorderen Axillarlinie im 6. Intercostalraum mit mitteldickem Troicart 
punktiert, die Bii lau’sehe Hebedrainage angelegt und 1600 ccm seröse, 
hellgelbe Flüssigkeit abgelassen. Eine Untersuchung des Exsudates und 
wiederholt des Sputums ergaben negativen Befund von Tuberkelbacillen. 
23. IV. Bei wiederholten Punktionen mit dem Aspirationsapparat 
von P o t a i n wurden bisher etwa 4800 ccm seröser Flüssigkeit ent 
leert. Seit der letzten Punktion am 12. IV. ist das Exsudat bei bedeutend 
schlechterem Allgemeinbefinden wieder bis zur Anfangshöhe gestiegen. 
Da eine Probepunktion im 6. Intercostalraum Eiter ergab, wurde heute in 
Chloroformnarkose die Operation gemacht. Nach einem freilegenden 
Schnitt auf die 8. Rippe, beginnend in der vorderen Axillarlinie, werden 
etwa 3 cm von dieser Rippe entfernt. Bei stumpfer Eröffnung der Pleura 
costalis schiesst im grossen Strahl eine Menge von 3000 ccm stark 
stinkenden, graugelben Eiters heraus. Drainage, aufsaugender Verband. 
25. V. Nach der Operation hat sich das Befinden des Pat. bedeutend 
gebessert. Bei den morgendlichen Spülungen der Wunde fliessen etwa 
400 ccm ein, um stark getrübt und mit grossen Fibrinfetzen vermischt 
wieder herauszukommen. Geringer Hustenreiz ohne Sputum. Da sich 
nach der genaueren Beobachtung der in die Empyemhöhle einlaufenden 
Flüssigkeit eine Verkleinerung nicht erkennen lässt, andererseits die 
Wunde in der letzten Woche mehr secerniert, man mit der langen Sonde 
nirgends auf Widerstand kommt, wird Pat. zwecks Vornahme einer 
Operation zur II. Chirurgischen Abteilung des Eppendorfer Krankenhauses 
verlegt. 
9. VI. Wiederholten Messungen nach fasst die Höhle 280 ccm Flüs 
sigkeit und ist 19 cm tief und von einer zur anderen Thoraxwand reichend. 
In Skopolamin-Morphium-Chloroform-Aether-O-Narkose Operation: Grosser 
nach unten konvexer Lappenschnitt, dessen Mitte in der mittleren Axillar 
linie ist. Nachdem der Hautmuskellappen unter möglichster Schonung 
der Ansatzzellen des Musculus latissimus dorsi und des Musculus pecto- 
ralis major und minor in die Höhe geklappt ist, werden von der mittleren 
Axillarlinie aus nach rechts und links die 9., 8., 7., 6. und 5. Rippe in je 
15 cm Ausdehnung reseciert. In grosser Ausdehnung wird dann die Pleura 
costalis, die etwa auf 1 cm durch schwielige fibrinöse Auflagerungen ver 
dickt ist, gespalten und mit dem scharfen Löffel gereinigt. Die Pleura 
pulmonalis wird an einigen Stellen abgetragen. Schon während der 
Operation sieht man eine mässige Ausdehnung der nach der Spitze zu 
gedrängten Lunge. Durch tiefgreifende Seidensituationsknopfnähte wird 
der Hautmuskellappen in die Tiefe gelegt. Fixierender Verband. 
18. VIII. Der Pat. fühlte sich in der letzten Zeit auffallend wohl, 
sein Allgemeinzustand besserte sich zusehends. Die Sekretion nahm be 
deutend ab. Da sich aber die Granulationen nicht gut entwickeln und 
die Epithelisierung sehr langsam geht, wird in Chloroform-Aether-Nar-
	        
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