Full text: Beitrag zur Frage der Multiplizität primärer Carcinome

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daß eine dyskrasische Grundlage vorhanden ist, als sich 
durch die Beobachtung erweist, daß in der übergroßen An 
zahl solcher Fälle ein bestimmtes System oder Gewebe Aus 
gangspunkt dieser Veränderungen ist.“ 
Die bisher von mir zitierten Autoren haben sich nur 
über das mehrfache Auftreten von Geschwülsten bei einem 
und demselben Individuum geäußert. Ich komme meinem 
eigentlichen Thema näher, wenn ich jetzt die Ausführungen 
der folgenden Pathologen wiedergebe, die die Frage der 
primär vielfachen Carcinome behandeln: 
1864 spricht Förster in seinem Handbuch der patho 
logischen Anatomie vom primären Carcinom, „daß es viel 
fach sei, wenn in einem Organe oder verschiedenen Organen 
mehrfache Geschwülste zugleich entstehen.“ Lu ecke er 
kennt eine primäre Multiplizität maligner Geschwülste nur 
für ein Gewebsystem und nicht für verschiedene Organe und 
Gewebe an. Einen ähnlichen Standpunkt wie Lu ecke und 
Förster vertritt Rudolf Maier, dessen Ansicht von Beck 
mitgeteilt wird, indem dieser Autor in seiner 1871 er 
schienenen allgemeinen Pathologie schreibt, „daß der primäre 
Krebs meist nur in einfacher Zahl vorkommt, daß es doch 
auch Fälle gibt, bei denen mehrere Krebse an verschiedenen 
Körperstellen zumal erscheinen, wobei meist die betroffenen 
Orte zu einer Gewebs- oder Systemreihe gehören.“ Einen 
wesentlichen Beitrag zur Frage des multiplen Auftretens 
primärer Carcinome brachte im Jahre 1874 die erste Sitzung 
des III. Kongresses der deutschen Gesellschaft für Chirurgie, 
wo im Anschluß an die von Volk mann gemachten Mit 
teilungen über Teer- und Paraffinkrebs von Bergmann, 
von Es mar cli und von dem erstgenannten Autor aucli über 
die Frage der Multiplizität primärer Carcinome, allerdings 
nur mit Berücksichtigung der Hautcarcinome diskutiert worden 
ist, worauf ich an späterer Stelle noch ausführlicher zurück 
kommen will. Cohn heim vertritt in seiner allgemeinen 
Pathologie, die 1877 herausgegeben worden ist, einen von
	        
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