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in Eppendorf in Behandlung war. Im Dezember 1905 kam
Patient wieder zur Aufnahme, diesmal wegen Steifigkeit im
Rücken, Schmerzen in den Oberschenkeln und in den Schultern,
daneben hatte er in letzter Zeit unter Kurzluftigkeit und
Mattigkeit zu leiden.
Aus seinem Status gebe ich folgende Notizen wieder:
Sehr blasser Mann in mäßigem Ernährungszustände.
Die Haut im Gesicht und an dem übrigen Körper zeigt
neben Blässe einen schmutziggrauen Earbenton.
Die Wirbelsäule läßt in ihrer ganzen Ausdehnung eine
große Steifigkeit erkennen.
Die Lungenauskultation ergibt über beiden Unterlappen
unreines Atmen.
Die Herzauskultation läßt an der Mitralis einen etwas
rauhen ersten Ton hören: die Herzaktion ist langsam und
regelmäßig.
Das Abdomen ist leicht aufgetrieben.
Milz und Leber nicht vergrößert.
Stuhl und Urin bieten keine Sonderheiten.
Was den Blutbefund anbetrifft, so war:
Der Hämaglobingehalt 38%.
Die Zahl der Erytrocyten 3410000, die Zahl der Leuko-
cyten 5400.
Im Blutausstrich finden sicli keine kernhaltigen Erytro
cyten.
Es besteht eine starke Poikilocytose.
Nach Verabreichung eines Probefrülistücks und nach
folgender Ausheberung ist weder Salzsäure noch Milchsäure
nachzuweis.en.
Eine mehrfache vorgenommene Stuhluntersuchung, die,
nachdem Patient auf fleischlose Diät gesetzt worden ist, vor
genommen wird, ergibt stets positiven Blutbefund.
Aus dem wechselnden Krankheitsverlauf der nächsten
Wochen möchte ich nur hervorheben, daß Patient dauernd