Full text: Beitrag zur Frage der Multiplizität primärer Carcinome

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gedeutet werden mußten. Nebenbei darf ich hinzufügen, 
daß dieser und der erstgenannte Mandry’sche Fall nach der 
Statistik von Michael die beiden einzigen doppelseitigen 
Carcinome von 263 primären Extremitätenkrebsen sind. 
In zwei Fällen von Trendelburg und von Wini- 
warter sind doppelseitige Carcinome der Augenlider beob 
achtet worden. 
Auf die in Walters Arbeit zitierten doppelseitigen 
Carcinomen der Nieren und Nebennieren möchte ich hier 
nicht eingehen, da diese Fälle nach meiner Ansicht den Sar 
komen zugezählt werden müssen. Ebenso will ich in dieser 
Arbeit nicht auf das Auftreten primärer Carcinome der Ovarien 
eingehen, die nach Pfannenstiel außerordentlich häufig 
sind; was das papilläre Adenocarcinom der Ovarien anbetrifft, 
so soll es nach ihm in 68,4% der Fälle doppelseitig Vor 
kommen. Ich nehme deshalb von einer Besprechung dieses 
Vorkommens Abstand, weil nach Ansicht der gynäkologischen 
und anderen Autoren der Beweis, daß es sich hierbei um 
primäre Bildungen handelt, außerordentlich schwer, wenn 
überhaupt zu erbringen ist und diese doppelseitige Tumoren 
wohl sehr oft als Metastasenbildung durch Infection vom 
Peritoneum aus, wie das auch Borst meint, anzusehen sind. 
Ich komme zum letzten Abschnitt dieses Teils meiner 
Arbeit, zu den primären mehrfachen Carcinomen, die in ganz 
verschiedenen Organen und Organsystemen zur Entwickelung 
gekommen sind und für die der Beweis der primären Multi- 
plizität bei der Unabhängigkeit der Organe relativ leicht 
zu erbringe^ ist. 
In vielen dieser Fälle handelt es sich um irgend ein 
Carcinom, sei es der Haut, der Geschlechtsorgane, des Darms 
usw. neben einem Magencarcinom, ein Umstand, der, wenn 
das Magencarcinom später als das andere auftritt, schon 
allein genügt, um beide Bildungen für primäre anzuerkennen, 
da ein sekundäres Magencarcinom, wie Cohn heim sich aus
	        
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