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gleichende Betrachtungen über Einzelheiten der Zusammen
setzung des Marks in verschiedenen Lebensaltern nicht vor.
Das, was allgemein über die Zusammensetzung des Markes
in der Spongiosa der Knochen bekannt ist, kann man etwa
folgendermaßen zusammenfassen:
Die zeitigen Elemente des Knochenmarks können
unterschieden werden als
1. Stromazellen.
Hierzu rechne ich: Zellen, die speziell durch ihre
Rolle bei der Entwickelung (Osteoblasten) oder Rückbildung
(Osteoklasten von Kölliker, Howells Polykaryozyten, Robin’s
Myeloplaxen) der Knochensubstanz gekennzeichnet sind;
Endothelzellen der Blutgefäße; die Zellen des bindegewebigen
Stützgerüstes in den Maschen der Spongiosa (fixe Retiku
lumzellen). Zu letzteren wären zu rechnen eventuell die
„histiogenen Wanderzellen“ Marchand’s, (d. i. leukozytoide
Zellen, die aus Teilungen fixer Gerüstzellen des Bindegewebes
stammen sollen).
Sie alle sind bindegewebiger Herkunft, in ihrer Form
aber und dem tinktoricllen Verhalten zuweilen kaum von
den eigentlichen farblosen „Parenchymzellen“, auf die ich
unten (sh. sub. 3) näher eingehe, zu unterscheiden. Ob
Endothelzellen oder Zellen des festen Bindegewebsgerüstes
genetische Beziehungen zu den „Parenchymzellen“ haben,
ist bis jetzt eine offene Frage.
Von Ehrlich und Marchand werden genetische
Beziehungen zwischen den E n d o t h e 1 ze 11 e n und
Lymphozyten zugegeben, von anderer Seite werden sie
bestritten. Pappen heim konstatiert nur die Tatsache,
daß „alle hämatogenen farblosen Blutzellen, ja selbst die
Riesenzellen, Analoga unter den bindegewebigen Rundzellen
besitzen“, und stellt theoretisch den Satz auf: „wie hier
der ungekörnte große Lymphozyt, so ist dort die große
Plasmazelle die Urform ; aus dieser entstehen je nach den
einwirkenden Bedingungen die Riesenzellen, sowie die übrigen
morphologisch und tinktoriell differenten gekörnten Leu
kozyten und leukozytoiden Wanderzellen“.
Der Polymorphismus der Stromazellen, ihre große Zahl