9
Ordnung von Tropfen das Erbrechen nachließ. Am 22. II.
wieder Erbrechen, das auch die folgenden Tage anhielt.
Deshalb ließ sich Pat. am 28. II. in die medizinische
Klinik aufnehmen. Seit Anfang dieses Jahres will Pat.
sehr stark abgemagert sein und etwa 30 Pfund verloren haben.
Die medizinische Klinik schickt ihn jetzt zur Anlegung
einer Magenfistel in die chirurgische Klinik.
Status: Magerer, blasser Mann mit welker in Falten ab
hebbarer Haut. Herzu. Lungen o. B. Puls88, nicht sehr kräftig.
Abdomen eingesunken, durch die schlaffen Bauchdecken
die Abdominalorgane deutlich abtastbar. Magen zeigt keine
Vergrößerung, Tumor nicht fühlbar. Bei Sondierung der
Speiseröhre hat sich gezeigt, daß in der Höhe von etwa
40 cm hinter» der Zahnreihe ein auch für feine Sonden un
passierbares Hindernis besteht. Das in der med. Klinik
aufgenommene Röntgenbild zeigt einen Schatten in der
Höhe des 10.—11. Brustwirbels und vergrößerte broncho-
mediastinale Lymphdrüsen beiderseits.
Diagnose: Carcinoma oesophagi.
Therapie: 14. III. Operation in Chloroform-
Narkose. Gastrostomie. An der Cardia kein Tumor nach
weisbar.
18. III. Unter Temperaturanstieg von 36,8° auf 39°
starke Schwellung der linken Parotisgegend. Feuchter
Verband.
24. III. Linke Parotisgegend immer noch stark ge
schwollen, aber die Temperatur hat abgenommen, 37,5°.
Gastrostomiewunde entzündlich gerötet. Nähte entfernt.
30. III. Nach Applikation von Breiumschlägen ist die
Geschwulst aufgebrochen. Durch mehrere Incisiouen wurde
vor etwa 8 Tagen dem Eiter Abfluß verschafft. In die
beiden vorderen Incisiouen Drain eingelegt, die hintere am
processus mastoideus tamponiert. Feuchter Verband. In
den letzten Tagen bat Pat. reichlich schleimig-eitrigen Aus
wurf. Pat. ist völlig desorientiert und beschmutzt dauernd
das Bett mit Kot.
I. IV. Abends 117* b Exitus letalis.