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12. III. morgens: Temp. 38,7. I'. 108. Starke Bron
chitis mit schleimig - eitrigem Auswurf. Ordination wie
gestern; kein Opium. Infus. Ipecac.
Abends: Temp. 38,6, P. 104. Pat. hat spontan Stuhlgang.
13. III. Temp, 38,4, P. 102. Ordination wie
gestern. Großhlasiges Rasseln auf der Brust. 3mal tgl.
Priessnitz. Verbandwechsel, Situationsnähte z. T. entfernt.
15. III. Temperatur wieder aufgestiegen, 39,2 °. Rechts
seitige Parotitis. Feuchter Verband. Stuhl erfolgt von selbst.
Husten ist lose, Auswurf reichlich.
16. III. Temperatur nur wenig geringer, 39°. Incision
in Parotis unterhalb des n. facialis. Es fließt trübe Brühe
aus, kein Eiter.
17. III. Temp. 39,2°. Incision verlängert, wieder
trübe Brühe entleert.
19. III. Fieberfrei, Allgemeinbefinden gut.
22. III. Backe abgeschwollen. In der Bauchwunde
liegen die mit Granulationen bedeckten Darmschlingen frei.
Dieselben werden durch Tampons und Piasterstreifen zu
rückgehalten.
Die weitere Rekonvalescenz verläuft ohne Komplikation.
Pat. wird am 7. V. 1905 geheilt entlassen.
II. Fall. K. G. Nr. 83, 1905.
Friedrich R., 59 Jahre alt, Magazinarbeiter, auf
genommen am 13. III. 05.
Anamnese: Abgesehen von den Folgen eines Un
falles 1894, Kopfverletzung und Schulterkontusion, will Pat.
stets gesund gewesen sein. Anfang dieses Jahres traten
zuerst Schluckbeschwerden auf, und zwar war das Passieren
einer bestimmten Stelle des Speiseweges — hinter dem
unteren Teil-^des Sternums — erschwert und schmerzhaft.
Flüssige Nahrungsmittel wurden noch ganz gut hinunter
geschluckt, feste dagegen nicht mehr. Anfang Februar
stellten sich Appetitabnahme und Aufstoßen ein. Am 11. II.
will Pat. zuerst gebrochen haben, was sich am folgenden
Tage nach jeder Nahrungsaufnahme wiederholte. Am 13.11.
suchte Pat. die medicinische Poliklinik auf, wo nach Ver-