Full text: Ein Fall von Wandermilz, geheilt durch Splenopexie

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Diagnose, dem Verhalten der Milz, zugleich aber auch von 
der unbequemen Zugänglichkeit des eigentlichen Operations 
gebietes überzeugt hatte, machte ich einen Schnitt von der 
hinteren Axillarlinie aus, dicht unter der 12. Rippe schräg 
nach vorn unten bis zur vorderen Achsellinie, ging im 
Bogen in diese über und folgte ihr nach abwärts noch etwa 
4—5 cm. Vorher hatte ich den vorderen Bauchschnitt durch 
einige provisorische Nähte verschlossen, nachdem ich noch 
die Gewißheit von dein gleichzeitigen Bestehen einer links 
seitigen Wanderniere gewonnen hatte. Der Lendenschnitt 
diang bis auf das Bauchfell vor und dieses wurde nun in 
der Umgebung und namentlich nach dem Zwerchfell zu von 
der Bauchwand und von letzterem selbst so weit abgelöst, 
bis ich glaubte, eine bequeme Tasche für die mäßig ver 
größerte Milz gebildet zu haben. Dann wurde durch eine 
eben genügend große Öffnung im Bauchfell, entsprechend 
der Mitte der Tasche, die ziemlich weiche und wie ein Aal 
schmiegsame und schlüpfrige Milz hervorgezogen, nachdem 
sie der Assistent von unten her in die Höhe gedrängt hatte 
und bequem in der Tasche möglichst nach oben und hinten 
zu gelagert. Die Öffnung im Bauchfell wurde durch eine 
Schnürnaht mit feiner Seide verkleinert, das Bauchfell um 
den unteren Pol der Milz und nach vorn zu durch mehrere 
Seidennähte an den Muskel festgenäht, der Stiel der Milz 
durch 2 Nähte mit dem Bauchfell und ihr oberer Pol mittels 
eines durch die Milz selbst durchgehenden Fadens mit dem 
Zwerchfell verbunden. Eine Blutung erfolgte dabei nicht aus 
der Milz; sodann wurde die nach innen und hinten von 
der Milz gelegene Niere mit einiger Mühe hervorgezogen, 
ihre Kapsel abgelöst und sie nur so befestigt, daß 2 Seiden 
nähte durch den oberen Kapselteil und um die 12. Rippe 
herumgingen, eine größere Anzahl dagegen die seitlichen 
Kapselteile mit dem quadratus lumborum verbanden. Nach 
dem ich noch je eine Drainröhre von der Seite und von 
hinten her an die Milz eingelegt hatte, schloß ich beide 
Bauchwunden durch sorgfältige Etagennaht und legte einen 
mäßig drückenden Verband an, der die Milz nach oben und 
hinten drängen sollte.
	        
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