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Als die wirkungsvollsten sind die chirurgischen Be
handlungsmethoden hervorzuheben. Hierzu ist auch die
Unna’sehe Spickmethode zu rechnen, ferner die Galvano
kaustik, Excochleation und vor allem die Excision mit nach
folgender Transplantation. Die Spickmethode findet wohl
kaum allgemeinere Anwendung, die Galvanokaustik dagegen
in sehr ausgedehntem Maße bei der Behandlung des Schleim
hautlupus. Es muß zugegeben werden, daß die moderne
Lichtbehandlung bei Schleimhauterkrankung sehr viel weniger
leistet, als bei der Erkrankung der Haut, besonders wenn
es sich um Höhlen- (Nase, Bachen) Affektionen handelt,
wohin die Lichtstrahlen nur schwer zu applizieren sind.
Des weiteren findet die Kautlierisation Anwendung bei Lupus
herden, die an den von Kleidern bedeckten Körpergegenden
sitzen. Man wird natürlich bei kleinen Herden die Excision
vorziehen. Ich werde darauf noch zu sprechen kommen.
Die wirkungsvollste von den chirurgischen Behandlungs
methoden ist Excision mit nachfolgender Transplantation,
welche besonders von Lang ausgearbeitet worden ist.
Die Lappenplastik wurde von ihm durch die Thiersch-
sche Transplantation ersetzt. Aber trotzdem ist sie nicht
als das Ideal der Lupusbehandlung anzusehen. Sie erfordert
zunächst eine ganz hervorragende Technik, wie sie nur der
jenige sich aneignen kann, der sich mit ganz besonderem
Interesse dieser Kranken annimmt. „Und dann bleiben immer
noch eine Reihe Fälle übrig, die die Möglichkeit der radi
kalen Operation im Gesunden nicht bieten.“ (Jungmann) 1 ).
Die Thiersch’sche Transplantationsmethode wird wegen
technischer Schwierigkeiten nur in verhältnismäßig wenig
Fällen angewandt. Meistens werden kleinere Lupusherde
excidiert und vernäht. Diese Methode kann man billigen
an solchen Stellen, wo die Narben nicht sichtbar sind, aber
nicht im Gesicht, wo größere und auch kleinere Narben
recht entstellend wirken können. Aus der Anamnese der
Lupuskranken, die chirurgisch behandelt wurden, geht hervor,
daß sie häutig Rückfälle an den Operationsstellen haben.
*) Archiv für Dermat. und Sypliil. Bd. 87, H. 2 und 3.