Full text: Die Verwendung der Lichtstrahlen in der Dermatologie

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bis 10% Pyrogallolsalbe zu verordnen, die Herde einiger 
maßen zum Abheilen kommen zu lassen und dann recht 
energisch zu bestrahlen. Dabei belichten wir (mit der Quarz 
lampe) direkt und aus einiger Entfernung. Das letztere ge 
schieht um eine starke Obertiächennekrose zu bekommen. 
Das Allgemeinbefinden oder der Ernährungszustand 
spielen bekanntlich bei Lupus, wie bei anderen tuberkulösen 
Leiden eine nicht geringe Rolle und „daß auf die Resultate 
der Lichtbehandlung durch Armut und schlechte Ernährung 
oft ungünstig eingewirkt wird, haben wir oft Gelegenheit 
gehabt zu beobachten“ (Finsen und Forchhammer: 800 Fälle 
von Lupus vulgaris). 
Diesen Worten können wir uns voll und ganz an 
schließen. Um eine dauernde günstige Wirkung zu erhalten, 
ist es notwendig, zugleich auch den allgemeinen Ernährungs 
zustand zu heben. Wir haben hierfür einige recht hand 
greifliche Beispiele. So Kinder, die auf Licht gut reagierten, 
bei denen aber, sobald die Behandluug auch nur kurze Zeit 
aussetzte, sofort wieder eine Verschlimmerung eintrat. Erst 
als wir dann durch diätetische Vorschriften den Kräftezustand 
hoben, sahen wir eine ganz bedeutende Besserung. 
In ebenderselben Weise sind Komplikationen für den 
Heilungsprozeß sehr erschwerend. Da ist in erster Linie 
Lungentuberkulose zu nennen. Finsen und Forchhammer 
haben bei ihren 800 Fällen in 16% Lungentuberkulose und 
Möller (Lichtbehandlung im Krankenhause St. Göran, Stock 
holm) hat sogar bei 79 Lupusfällen 23 Fälle mit Lungen 
tuberkulose und 19 mit Knochen-, Gelenk- oder Sehnenscheiden 
tuberkulose. 
Wir können dagegen nur in 9,6% von Lungentuber 
kulose berichten. Das ist eine auffallend geringe Zahl gegen 
über deri anderen Berichten, wenn ich auch zugeben muß, 
daß im Anfang des Bestehens unseres Lichtinstituts nicht 
immer mit der erforderlichen Gründlichkeit darauf geachtet 
ist; aber auch dann noch würde der Prozentsatz kein sehr 
viel höherer sein. Ich möchte als Grund für diese niedrige 
Zahl annehmen, daß unsere Patienten zum weitaus größten 
Teil Landbewohner sind und daß hier infolge des allgemeinen
	        
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