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Indolenz der einzelnen Menschen hat man häufig Rechnung
zu tragen. Gerade in den Fällen, wo absolut regelmäßige
Bestrahlung wegen der Schwere der Erkrankung not täte,
in diesen Fällen sind die Patienten oft schon mit den geringsten
Erfolgen zufrieden; erst wenn wieder eine Verschlimmerung
eingetreten ist, wenn oft der frühere Zustand wieder erreicht
wird, finden sie sich zu erneuter Bestrahlung ein. Auf diesen
Grund ist es zurückzuführen, daß in dem einen Falle oft
verhältnismäßig viele Bestrahlungen stattfinden müssen, weil
man gewissermaßen immer wieder von vorn anfängt, während
im andern Falle derselben Art nur wenig Sitzungen er
forderlich sind.
Fasse ich in Kürze nochmals unsere Grundsätze zusammen:
1. Die Behandlung findet ambulant statt.
2. Bestrahlt wird mit der Quarzlampe 30
bis 45 Minuten und zwar in jeder Sitzung
möglichst viel Stellen.
3. Jede Bestrahlungsreaktion muß erst
völlig zum Abheilen gekommen sein.
4. Die Bestrahlungen finden nach Möglich
keit mit größter Regelmäßigkeit statt.
5. Je länger ein Patient inBehandlung ist,
je seltener werden die Bestrahlungen.
6. Auch wenn der Patient aus der Behandlung
entlassen ist, werden regelmäßige Nach
untersuchungen abgehalten, um, wenn
nötig, sofort eine erneute Bestrahlung
vornehmen zu können.
Über die Menge der Sitzungen, über die Wirkung der
Bestrahlung bei den verschiedenen Lupusformen werde ich
sprechen nachdem ich die einzelnen Fälle mitgeteilt habe.
Die Krankengeschichten werden auszugsweise und in der
Reihenfolge, wie die Kranken in Behandlung kamen, mitgeteilt.
1. Jeß O. 10 J.
Beginn der Erkrankung: im 6. Monat; zuerst auf 1. Wange, dann
auf beiden Unterarmen.
Befund: 10. X. 03. Auf 1. Wange Fiinfmarkstückgroßer, am Kinn ein
etwas kleinerer, ovaler Lupusherd mit oberflächlichen Knötchen.