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Ferner klärt uns die örtliche Reaktion häufig genug
darüber auf, daß tuberkulöse Prozesse an Stellen vorhanden
sind, wo durch die klinische Untersuchung nichts oder nichts
Sicheres festgestellt werden konnte.
Bestrahlung mit 'Röntgenstrahlen ist bei uns wenig oder
garnicht mehr zur Anwendung gekommen.
Excisionen nehmen wir vor, wenn die Lupusherde an
den bekleideten Körperstellen sitzen und nicht sehr groß
sind, besonders bei Lupus hämatogenen Ursprungs; dabei
excidieren wir weit in das gesunde Gewebe hinein, um nach
Möglichkeit Recidive zu vermeiden.
Excochleationen machen wir bei größeren Lupusherden
ebenfalls an bedeckten Körperteilen; nachher Pyrogallolsalbe
oder Ausätzen mit dem Höllensteinstift. Die sich fast regel
mäßig einstellenden Recidive werden mit der Quarzlampe
belichtet.
Ulceröse, sehr stark nässende Lupusherde werden wenige
Tage mit austrocknenden Salben verbunden, aber nur so weit,
bis das Secernieren nachgelassen hat; dann belichten wir
sehr gern direkt auf die ulceröse Fläche.
Hypertrophischer Lupus wird zunächst mit 5—10%
Pyrogallolsalbe verbunden, dann möglichst intensiv belichtet.
Krustöser Lupus wird einige Tage mit Salicylsalben-
verband zum Entfernen der Beläge behandelt; denn durch die
krustösen Auflagerungen dringen die Lichtstrahlen kaum
hindurch.
Der Lupus der Schleimhaut wird nach Möglichkeit mit
der Quarzlampe bestrahlt. Wir benutzen z. B. bei der Be
strahlung der Nasenhöhle Trichter, wie sie den Ohrentrichtern
sehr ähnlich sind. Neuerdings erproben wir die von der
Quarzlampengesellschaft angefertigten Uviolglastuben. Docli
scheint man ohne chirurgische Eingriffe nicht immer zum Ziele zu
kommen; nach vorhergegangener Cocainisierung kautherisieren
wir, wenden allerdings auch viel die vom Finseninstitut in
Kopenhagen empfohlene Pinselung mit einer starken Jod
lösung (1 Jod, 2 JK., 2 Aqu. dest.) an.
Da das Lichtinstitut neben der Klinik bestellt, wir
infolgedessen keine besonderen Räume zur Verfügung haben,
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