18
lichten wir sofort, sobald der Lupusherd auf die A. T.-
Injektion reagiert. Allerdings können wir noch nicht sagen,
ob die Belichtung auf dieses infolge der Reaktion mit Blut
durchtränkte Gewebe eine besonders günstige Wirkung hat;
doch möchten wir es nach unserer Auffassung von der Heil
kraft des Lichtes annehmen. Einige wenige Versuche, die.
wir auch mit der Stauungshyperämie und nachfolgender Be
strahlung vorgenommen haben, sind ermutigend, lassen aber
noch kein Urteil zu. Schädigenden Einfluß der A. T.-Injektionen
auf den Lupusherd oder auf das Allgemeinbefinden haben wir
niemals bemerkt. Dabei ist natürlich nicht zu vergessen, daß
man in der Dosierung sehr vorsichtig sein muß.
Wir beginnen gewöhnlich mit einer Anfangsdosis von
Vio mg., welche nur herabgesetzt wird, wenn viscerale
Tuberkulose oder schwerere Störungen innerer Organe oder
des Allgemeinbefindens (z. B. Anämie) vorliegen. Reagiert
der Patient weder allgemein noch örtlich, so injicieren wir
nach ein oder mehreren Tagen 1 mg., das hängt ganz davon
ab, wie die erste Einspritzung vertragen wurde. Selten
kommen wir in die Lage noch eine höhere Dosis (2, 5 oder
10 mg.) zu injicieren. Aus der Häufigkeit der genaueren
Beobachtung lernt man sehr bald die feineren Unterschiede
in den Veränderungen eines Herdes nach der Injektion von
A. T., also einer eventuellen örtlichen Reaktion abschätzen.
Auch hier sei wieder darauf hingewiesen, wie oft man erst
nach dem Ablauf der örtlichen Veränderung, welche in ge
ringen Graden häufig zunächst als örtliche Reaktion gar nicht
zu erkennen ist, aus der nachfolgenden Abschuppung oder
der weniger intensiven Färbung des Herdes sagen kann,
daß eine örtliche Reaktion vorhanden war.
Wertvolle Dienste leistet ferner das A. T. in der Be
urteilung, der Ausdehnung eines tuberkulösen Herdes. Die
Reaktionszone, welche meist um diesen herum auftritt, ist,
wie Klingmüller 1 ) nachgewiesen hat, meist ein Zeichen
dafür, daß auch in ihr tuberkulöse Veränderungen, was man
ja klinisch schon längst angenommen hatte, sitzen. Deshalb
wird auch die Reaktionszone mitbelichtet.
*) Berl. Klin. Wochenschrift 1003, Nr. 34.