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webe anzustellen. Da erwies sich, daß bei Zwischen
schalten einer Mäusehaut zwischen Unterarm und Finsen-
Reynlampe nach 35 Minuten langer Bestrahlung keine
Reaktion auftritt, wohl aber bei der Quarzlampe bei derselben
Versuchsanordnung eine deutliche Reaktion mit geringer Ab
hebung der Epidermis. Die Reaktion trat auch auf, wenn
vor dem Lichte der Quarzlampe eine dünne Methylenblau
lösung zirkulierte, wie sie zur Absorption der ganz kurz
welligen ultravioletten Strahlen angegeben worden ist; aller
dings blieb es bei einem deutlichen Erythem, ohne Abhebung
der Epidermis.
Diese meine Ansicht wird nun keineswegs von allen
Autoren geteilt; einige kommen bei ihren Untersuchungen
zu' dem gegenteiligen Schluß und halten infolgedessen die
Quarzlampe für absolut ungeeignet zur Behandlung des Lupus.
Pürkhauer 1 ), Mulzer * 2 ), wie Stern und Hesse 3 )
haben bei ihren Untersuchungen ständig mit lichtempfind
lichem Papier gearbeitet, welches sich schon unter der Ein
wirkung der langwelligen Strahlen sehr schnell verändert,
während das Ammoniumoxalat-Sublimatgemisch in ganz be
sonderem Maße von den ultravioletten Strahlen beeinflußt
wird, und kaum von den linksliegenden. Nun ist, wie man
sich in dem Spektrum des Lichts der Finsen-Reyn- und der
Quarzlampe leicht überzeugen kann, die letztere ganz außer
ordentlich arm an linksliegenden Strahlen im Gegensatz zur
ersteren. Es ist anzunehmen, daß hierin die Ursache für
die widersprechenden Untersuchungsresultate liegt.
Mulzer hat übrigens eine „außerordentlich hohe, dem
Finsenlicht weit überlegene bactericide Kraft des Quarz
quecksilberlichts“ festgestellt. Er machte Versuche mit
Prodigiosusbazillen und fand, daß das Finsenlicht erst nach
5 Minuten langer Belichtung die Bazillen tötete, wozu die
Quarzlampe nur 4 Sekunden bedurfte.
Stern-Hesse betonen unter andern die große Schmerz
haftigkeit der mit der Quarzlampe bestrahlten Partien. Diese
*) Archiv für Derm. und Syph. Bd. 87, H. 2 u. 3.
2 ) Archiv für Derm. und Syph. Bd. 88, H. 1.
3 ) Dermatologische Zeitschrift. Bd. XIV, H. 8.