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er muß erlahmen. Aus diesem Grunde haben wir die Linse
stets fest aufgebunden und den Kopf zwischen Kissen und
Polstern so gelegt, daß bei einigem guten Willen von Seiten
der Patienten eine Verschiebung kaum möglich war. Das
Arbeiten mit den Finsen-Reynlampen stellt an die Arzte,
wie ganz besonders an das Bedienungspersonal recht hohe
Anforderungen; Anforderungen, die sich nur mit größter
Energie überwinden lassen, die aber kaum zu erfüllen sind,
wenn man noch den Widerstand der Patienten zu bekämpfen
hat, wie es z. B. bei Kindern der Fall ist.
Dabei stellt sich der Betrieb der Lampen recht kost
spielig, jede einzelne Lampe arbeitet mit 20 Amp. und 55 Volt,
und jede Lampe erfordert zur Bedienung eine Person, die
vollauf damit beschäftigt ist. Dazu kommt ein recht erheb
licher Wasserverbrauch. Aus diesen Gründen macht die
Finsenbehandlung recht hohe Kosten, die von weniger be
mittelten Patienten, welche einer längeren Behandlung be
dürfen, kaum aufgebracht werden können.
Mit 2 resp. 3 Finsen-Reynlampen haben wir in unserer
Klinik 2 Jahre ununterbrochen gearbeitet.
Nachdem ich durcli systematische Untersuchungen fest
stellen konnte 1 ), daß die Quarzlampe der Finsen-
Reynlampe in chemischerWirkung, wie an Pene
trationsfähigkeit erheblich überlegen ist, kommen
in unserer Klinik ausschließlich Quarzlampen zur Verwendung.
Die Untersuchungen wurden in der Weise angestellt,
daß ich vor das Reagens eine, zwei und drei Mäusehäute
schaltete, wobei mir als Reagens ein Gemisch zu gleichen
Teilen von Ammoniumoxalat-Sublimat diente. Hierbei stellte
sich heraus, daß eine Mäusehaut von dem Licht der Finsen-
Reynlampe in 3 Minuten, von dem Quarzquecksilberlicht in
15 Sekunden durchdrungen wird; zwei Häute von dem Finsen-
licht in 15 Minuten und drei Häute überhaupt nicht mehr;
von dem Quarzlampenlicht dagegen 2 Häute nacli 30 Sekunden
und 3 Häute nach IV2 Minuten. Es war natürlich von
Wichtigkeit, einen ähnlichen Versuch am lebenden Ge-
b Medizin. Naturwissenschaft!. Archiv. Bd. I. H. 1.