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stehen allerdings den langwelligen links liegenden an Tiefen
wirkung ganz erheblich nach. Wenn man also das Licht
zu therapeutischen Zwecken verwenden will, wo eine gewisse
Tiefenwirkung gefordert wird, so ist diejenige Lampe als
die praktischste anzusehen, welche von den chemisch wirk
samen Strahlen jene enthält, denen auch eine gewisse Pene
trationsfähigkeit zukommt, also die langwelligen ultravioletten,
im Spektrum zwischen 400 und 300 liegenden. Damit ist
für die Konstruktion neuer Lampen immer der Weg gezeigt.
Und diesen Anforderungen entspricht nach unseren ex
perimentellen Untersuchungen, wie klinischen Erfahrungen
am meisten die Quecksilberdampflampe.
Ich gehe jetzt über zu der Gründung und Entwicklung
des hiesigen Lichtinstituts und bespreche daran anschließend
die Grundsätze, nach denen wir behandeln.
Bald nach der Einrichtung der Poliklinik für Haut-
und Geschlechtskrankheiten (April 1903) stellte sich die
zwingende Notwendigkeit heraus, die moderne Lichtbehand
lung einzuführen. Es war dies um so notwendiger, als ein
erheblicher Teil der Lupuskranken, besonders die aus den
nördlichen Teilen der Provinz Schleswig zwecks Finsen
behandlung Kopenhagen aufsuchten. Prof. v. Düring, dem
damaligen Leiter der Poliklinik, gelang es die vielen Schwierig
keiten zu überwinden. Aus den recht bescheidenen zur Ver
fügung stehenden Mitteln eine große Finsenlampe anzuschaffen,
wäre nicht möglich gewesen; außerdem hätte sie auch nicht
den Bedürfnissen entsprochen. So fingen wir denn mit sehr
viel primitiveren Apparaten an. Unsere Resultate mit der
sogenannten Dermolampe waren wenig ermunternd. Auch
die Tripletlampe brachte nicht den gewünschten Erfolg, um
so weniger, als wir zu Anfang durch die Mitteilungen Bang's
aus dem Finseninstitut über die große Reichhaltigkeit des
Eisenlichtes an ultravioletten Strahlen veranlaßt wurden,
mit den gekühlten Eisenelektroden zu arbeiten. Erst als wir
die Eisenelektroden durcli Kohlenelektroden ersetzten, konnten
wir gute Fortschritte in der Behandlung unserer Kranken
bemerken. Als dann aber die Zahl der zu behandelnden