«3
Zahlungen sämtlicher, also auch der nach meinen beobachtungen
nicht zahlreichen notwendigen J ) Wiederholungen stützen, — be
gegnen in Ex. 3, 5, in Rol. i, 4; im Roth. 3,2 und im Nib. 2, 4
Verbindungen auf 100 verse. Meine Zählungen für den Parz.
ergeben — ebenfalls einschließlich der notwendigen — rund 800
Verbindungen, also etwa 3, 2 auf 100 verse, genau die zahl, die
Wiegand für den Roth, ermittelt hat.
VII. Formelhafte zahlangaben.
Bei Wolfr. wird schon durch die Überlieferung einzelner
zahlen die Vermutung nahe gelegt, daß seine zahlangaben formel
haft sind. Gern bedient sich zwar der dichter der unbestimmten
bequemen wörtchen manec und vil (vgl. unten s. 84); daneben
gibt er aber auch eine fülle von positiven zahlen. Nun zeigt
sich hier ein auffallender unterschied der hss. D und G, der sich
nicht nur in verschiedenen zahlangaben äußert, wie 600, 15 I):
vierhundert frommen, G: fünfhundert frouwen (ähnlich 682, 25 u. 27),
sondern auch in kleineren änderungen seinen ausdruck findet.
So setzt G fast regelmäßig vor hundert das wörtchen „mol“ ein.
Diese differenzen sind ein Zeichen, daß die betr. zahlen
schon von den abschreibern als formelhaft empfunden und dem
gemäß als doch nur ungefähr gültig beliebig geändert worden
sind. Als annähernd richtig werden die zahlen öfter bezeichnet
durch ein zugesetztes -»oder mer(e)«belege bei Hoffmann, 53 f.
Derselbe zusatz begegnet in der älteren dichtung, zb. Kehr. 7199;
Rol. 2615 (vgl. Wiegand, 81; Panzer H. G. 94).
Die formelhaftigkeit der zahlangaben der älteren epik ist
wiederholt angemerkt worden, so im allgemeinen von Panzer
Volksep., 14 f.; Sammlungen liegen vor für Roth, von Edzardi
s. 39 f. und Wiegand, 79 ff., für das Nib. von Radke, 41 ff. und
Kettner Ü. N., 33 ; für die Gudr. von Panzer H. G., 90 ff. In
den folgenden Zusammenstellungen sind die zahlangaben aus Roth.
2 ) vgl. oben s. 67 f.
6*