Full text: Formelhafte Ausdrücke in Wolframs Parzival

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im Lanz., in En. und Er. noch vereinzelt, im Parzival schon 
recht häufig auftauchen 1 ). 
Fast immer sind 2 der Worte auch als einzelpaar geläufig. 
Sie werden nun durch einen dritten verwandten begriff erweitert. 
Der II. gruppe s. 70 ff. gehören an: ritter, magede unde wip 718, 18; 
sarjande, ritcr, frouwen 666, 11 ; ininn, krön unde ein lant 302, 10; kröne, 
zepter unde ein lant 77, 2 ; bürge, lant unde stete 746, 5 (vgh ^ ant nndc stete 
Rol. 922); die kiese, daz vleisch, den win 191,2; kiese, vleisch noch brot 
184,8; fleisch, min unde brot 480, 16; (Er. 3554); moraz, win unt hitcr- 
tranc 244, 13; (lütertranc met .unde win Lanz. 8603; win ende lüterdranc En. 
1309); moraz, win, sinopel rot 239, I ; moraz, win, unt ouch daz brot 452, 19. 
hchne, Schilde, swerte 182,4; kursit, heim oder schilt 757, 19; wäpenroc, schilt, 
kursit 773, 13; pfantlöse, ors und amlcr kleit 2 ) 652, 19 (vgl. das paar ros-gc- 
want im Nib., Radke 25 ; dazu En. 8223 ; Er. 1412 ; 2183). Zur IV. gruppe 
(s.So f.) sind zu rechnen: brust, houbet noch der Schenkel 212, 16; freude, scclde 
und ere 742, 22. 
An 4gliedrigen Verbindungen begegnen: Hule, wäpen, 
ors, gewant 9, 7 ; getiten noch gegen, noch geligen noch gesten 251,17 fi; 
491, 1 f. Letztere formel, aus 2 selbständigen 2 gliedrigen Ver 
bindungen zusammengesetzt, hat ein direktes Vorbild in der En: 
ich enmach gestän noch gegätt, geliggen noch gesäten En. 2388 f.; vgl. 
noch: ensat noch enlach En. 3010. 
Aus den vorstehenden belegen geht ein inniger Zusammen 
hang der formelhaften Verbindungen Wolframs mit denen der 
älteren dichtung hervor, der namentlich bei den Wendungen der 
2. gruppe hervortritt, sich aber auch in den belegen der 4. gruppe 
erkennen läßt. Die variierenden und die antithetischen Verbindungen 
erwiesen sich meist als selbständige bildungen. Nicht selten hat 
Wolfr. auch den älteren formelschatz umgeformt und durch ein- 
setzung neuer ausdrücke die wendung „höfischer“ gestaltet (vgl. 
die Verbindungen, die das ritterwesen betreffen). 
Interessant ist ein vergleich der paarbegriffe nach ihrer 
häufigkeit in den verschiedenen epen. Nach den von Wiegand 
s. 56 gegebenen berechnungen für einige werke der geistlichen 
und spielmannsepik — berechnungen, die sich allerdings auf 
*) s. 70 sind einige belege gegeben worden, bei denen 2 glieder durch 
allilteration gebunden sind. 
*) dazu gekleidet und geriten IO, 11 (getiten unde gcklcit Er. 1951; 
1982).
	        
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