Full text: Formelhafte Ausdrücke in Wolframs Parzival

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II. Eine zweite art der paarbegriffe ergibt sich durch 
Zusammenstellung von differenzierten oder gegen 
sätzlichen begriffen, die in ihrer addition die gesamtheit 
darstellen und an stelle eines höheren begriffs gesetzt werden; 
z. b. man unde wip— alle ; schilt ur.de sper=waffen. Uber das wesen 
dieser erscheinung vgl. auch Roetteken, 104 ff. Es ist leicht 
begreiflich, daß eine einmal geprägte wendung sich oft wiederholte, 
wenn derselbe gattungsbegriff zur Verwendung kam. Hierher zu 
rechnen sind auch die bei Wolfram recht zahlreichen Verbindungen 
entgegengesetzter begriffe, die zu distributiven Sätzen ausgestaltet 
sind und meist eine unbestimmte gesamtheit bezeichnen, indem 
die betr. erscheinung innerhalb die grenzen der beiden extreme 
gestellt wird; z. b. Parz. 530, 17: ich enphähes freude ode ndt— 
was mir auch geschehen mag; Parz. 161, 11 ez wäre kalt oder 
heiz— was für temperatur es auch war. Da diese Sätze bereits 
von Förster, 17 ff. zusammengestellt sind, führe ich im folgenden 
außer einigen, die Förster übersehen hat, (wie 504, 23) nur die 
Verbindungen nochmals an, deren begriffspaare auch sonst im 
Parz. Vorkommen, oder für welche die ältere dichtung ein Vorbild 
liefert. Dies ist ganz im gegensatz zur 1. gruppe häufig der 
fall, namentlich bei bezeichnung eines kleinen oder größeren kreises 
von personen. 
Um bei der fülle des materials in dieser gruppe einen 
überblick zu ermöglichen, ordne ich es nach dem vorgange 
Roettekens und Baumgartens nach sachlichen Gesichtspunkten. 
a. Allitterierende Verbindungen. 
Eine vollere form zu der (weiter unten zu erwähnenden) 
Verbindung man unde wip stellt die wendung dar, welche die 
magede in dew kreis einschließt. 
wip unde man unde manec maget 766, 1 f.; maget man oder wip 
363, 23; magt wih und man 309,30; 697,27; — 319,28; 
394, 23; statt wip und man steht auch maget oder man 469, 21 ; 
483,24 (vgl. Nib. 645,3). Einen engeren kreis der wip 
unde man bezeichnen wirt unde wirtin 371, 13 ; beiden unde heidenin 
659, 15; heiser, keisenn 13, 11 ; der kiinec unt diu künegin 626, 14; 
779, 15; 802, 22; — 275, 18. Das g e fo 1 g e besteht wie in der 
älteren epik aus mannen und nlägen: sine man, sine mage 53, 20;
	        
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