aber über das scheiden des gastes; die damen weinen. Doch
der abreisende hat es eilig fortzukommen. Die damen geleiten
ihn in eine kemenate, wo er die rüstung anlegt. Seine wafifen
und sein roß werden ihm gebracht. IVlan gibt ihm aufträge,
abschiedsworte und -wünsche mit auf den weg. Kuß und Um
armung werden ausgetauscht und geschenke gegeben. Eine
strecke des weges erhält der abreisende geleit, dann geht es ans
scheiden, und der gast reitet davon.
Nicht jeder abschied wird so ausführlich dargestellt, na
mentlich bei der abreise von boten wie auch in scene 14—16
faßt der dichter sich kürzer. Im ganzen geht aber Wolfr., wie
es im Charakter der höfischen dichtung liegt und auch in En.,
Lanz. und Er. hervortritt, weit mehr auf die einzelheiten dieser
hofscenen ein als die älteren; höchstens das Nib., das aber wegen
des jungen Ursprungs der in frage stehenden scenen für uns hier
nur von beschränktem werte ist, kommt den höfischen epen darin
nahe. 1 )
Es ist schon am eingang dieses abschnitts bemerkt worden,
daß für die formelhaften ausdrücke in abschiedsscenen dieselben
momcnte in betracht kommen wie für diejenigen in empfangs-
scenen. Es kann daher auf die ausführungen oben s. 6 f.
verwiesen werden.
Einige hierhergehörige formein der älteren dichtung hat
mit rücksicht auf das Nib. Kettner Ö. N. s. 10 zusammengestellt.
Sammlungen geben für Röl. Baumgarten s. 90 (sehr dürftig) für
Roth. Wiegand s. 91 ff., für Nib. Radke s. 60 ff, (die beiden
letzteren unter hinweis auf andere hier nicht angezogene epen)
und Kettner Zsfdph. 17, 129 fr., vgl. besonders die einlage
zu s. 130.
Der gast nimmt »urlou/n.
2 mal begegnet die reimformel gern: wem, die sich auch
beim »schenken« findet (s. weiter unten).
) vgl. Kettner Zsfdph. 17,129 fr.