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vereinzelt erscheinen (willekomen sin, die reimformel mene:
gienc) und durch selbstgeprägte ausdrücke- ersetzt werden. —
Wolfr. hat also den überlieferten formelvorrat in größerem maße
erweitert. Daß er aber in diesen Schilderungen des höfischen
lebens dem traditionellen ausdruck noch einen so großen platz
einräumt, ist ein wertvoller beweis seiner großen Vorliebe für dies
heimische Stilelement.
Über das Verhältnis zu den formein der angezogenen hö
fischen epen mag hier nur bemerkt werden, 1 ) daß wiederholt die
betr. dichtungen als Zwischenglieder fehlen, Wolfr. also über sie
hinweg zum quell der heimischen dichtung zurückkehrt. Formeln,
für die sich ohne Vorgang des geistlichen und volksepos nur in
der höfischen dichtung Vorbilder beibringen lassen — wie einige
unter ausziehen der rüstung, ausschmückung der gemacher, guoten
morgen bieten belegte ausdrücke — sind selten.
II. Formeln in abschiedsscenen.
Ganz ähnliche Verhältnisse gelten für die abschiedsscenen,
an denen der Parz. wegen des beliebten umherziehens der ritter
fast ebenso reich ist wie an empfangsscenen. Nach verwandten
Situationen geordnet ergeben sich die folgenden gruppen:
a) Abschied von gasten.
1. Die gäste von Gahmurets hochzeit in Zazamanc 53 f.
2. Die gäste von Gahmurets hochzeit in Kanvoleiz ioof.
3. Parzival von Gurnemanz 177 ff.
4. Die gäste von dem Plimizoel 329 ff.
5. Gawan von Bearosche 394 2 ) ff.
6. Gawan von Askalun 430 ff.
7. Parzival von Trevrizent 502 f.
*) Auf Wolframs Verhältnis zu Vekleke komme ich im schlußabschnitt
zurück.
*) Der abschied Gawans ist verquickt mit dem empfang der gefangenen
in Bearosche.