Full text: Formelhafte Ausdrücke in Wolframs Parzival

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995i 3 f-> 1164, 1 f. (Radke s. 60). Ohne reimformel 12 ; da man messe 
sanc 93, 29. 1 : da man got und dem wirte sanc 169, 16. — vgl. des morgens 
do man di misse sanch Kehr. 10745. e * ne vruomesse die man dem kiinege 
sanc Nib. 75°> 3- • • • unz daz man messe gesanc Er. 2945. — Kehr. 11662; 
1 595 1 • 
Freie aushiklung zeigen die ausdriieke 2 ; der k'uneginne kappelän sanc 
gute und siner froirwcn 196, 16 f. 13: der sanc si beide got unt in 378,35. 
12; als der benditz wart getan . . . 94, 1 (vgl. vor Gawans auszug; do der 
benditz wart getan 705, 9) — 802, 27. 2 ; . . . unz daz der bendiz gcschach') 
196, 19. 
Die vorstehenden Zusammenstellungen erweisen eine große 
anzahl der von VVolfr. bei der darstellung von empfangsscenen 
gebrauchten formelhaften Wendungen als der heimischen tradition 
angehörig, deren ausdrücke der dichter oft wörtlich übernimmt. 
Nicht nur die alten reimformein {balde : wähle, frouwen : schouwen, 
gienc : enpfienc, viengen : gierigen, kuste : gelüste, haut: vant, gen : sten, 
gerte : werte, ■ nuere : wäre*) kehren im Parz. wieder, sondern auch 
manche andere in der heimischen dichtung hervortretende formel 
taucht noch bei Wolfram auf. Es mag hier nur an die in den 
Sammlungen unter den Stichworten: gedränge, herberge, kuß, will 
kommenheißen, hand reichen, platz nehmen, ergebenheitsbezeu- 
gungen, erkundigungen, »dienst« entbieten, messe zusammenge 
stellten belege erinnert werden. An andern stellen zeigt Wolfram 
sich unabhängig von der heimischen tradition, so bei den formein, 
die unter den Stichworten; wald, erkennung des ankömmlings, 
absteigen, waschen, festliche kleidung gesammelt sind. Bei 
einigen motiven steht altes und neues nebeneinander, wie bei 
den grußformein und den ausdrticken für den eigentlichen empfang. 
Der dichter benutzt hier zwar die traditionellen formein, bildet 
aber daneben andere ihm eigentümliche. So hat er auch neue 
reimformein geschaffen (geleit: treit, trat: bat). Es ist auch zu 
beachten, daß manche in der älteren dichtung, auch noch im 
älteren höfischen epos häufige Wendungen im Parz. nur noch 
') Dieselbe formelhafte passive konstruktion beim küssen, vgl. oben 
s. 21. 
! ) Bei den erst im Nib. begegnenden formein körnen : vemomen und 
sanc : gedranc muß die frage der abhängigeit offen bleiben.
	        
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