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selten, auch Wolframs 6 oder 30 inile sind ihr fremd. Umgekehrt
fehlen im Parz die zahlen 10, ii, 30, 80, 700 bei pcrsonen, von
denen namentlich 50 bei den älteren häufig ist.
VIII. Formelhafte Ortsangaben.
Im Parzival wird der Schauplatz der ereignisse oft verändert.
Die abenteuerlust, die freude am umherziehen liegt den helden
im blute, und bald hierhin, bald dorthin begleiten wir sie. Wir
sehen sie bei ihren festen auf dem pulas der bürg 1 ) oder auf dem
Plimizaeles plän, wir schauen ihre tjoste und kämpfe auf dem
plan*) oder dem anger\ * * 3 ) wir folgen ihnen auf ihrem wege durch
den wald 4 ), über meer 5 ) und gebirge 6 ). Wolfr. liefert öfter eine
ausführliche beschreibung dieser Örtlichkeiten. Mit besonderem
behagen verbreitet er sich über die pracht in den schlossern 7 * ),
so vor allem in der gralsburg s ) und in Schaslel marveile, 9 ) aber
auch die klause der Sigune 10 * ) oder des Trevrizent 11 ) wird nicht
vergessen.
Das hauptinteresse des dichters ruht aber auf den Charak
teren, deren psychologische Vertiefung er sich angelegen sein läßt.
So kommt es ihm mehr darauf an, was seine gestalten sagen oder
tun, als darauf, wo sie sich befinden. Die Örtlichkeit wird öfter
nebensache und mit einer formelhaften bestimmung abgetan. Diese
Ortsangaben sind meist ganz kurz und gehen nie über die länge
eines verses hinaus. Häufig macht auch ein bequemes reimwort
*) vgl. oben die empfangsscenen s. 8 ff.
*) unten s. 92 f.
*) unten s. 93.
4 ) belege oben s. 1 o f.
5 ) Gahmuret 15, 8 ff.; 58, 3 ff.
6 ) Gawan, 39S, 26 f.
7 ) Einiges formelhafte darin vgl. oben s. 15 f
®) 226, IO ff.
®) 534, 20 ff.; besonders 564, 26 ff.
,0 ) 435, 6 ff-
") 456, 2 ff-