5
ansehnlich. Er ist von fast ovaler Form und, wie schon gesagt,
wesentlich höher als lang. Vom Orbitalrande aus wird das Lacry-
male durch bogenförmiges Ausgreifen der unteren Kante nach unten
hin wesentlich verbreitert. Die vordere Kante dagegen ist konkav.
Ein großer stumpfer Orbitalhöcker ist stets vorhanden. Die Anzahl
der Tränenlöcher ist bei den einzelnen Gattungen verschieden. So
hat Diceros bicornis L. nur ein, hinter dem Höcker befindliches Tränen
loch, während die asiatischen Arten Rhinoceros sondaicus Desm.
und Rh. unicornis L., Dicerorhinus sumatrensis Cuv. deren zwei, je
eines oberhalb und unterhalb des Orbitalhöckers, aufzuweisen haben.
Bei Dicerorhinus sumatrensis Cuvier ist das Lacrymale als Ansatz
fläche des unteren Hornes gehöhlt.
Fam. III. Tapiridae.
Die letzte Familiebezw. Gattung derPerissodactyla,TapirusBrisson,
zeigt im Schädelbau stark abweichende Verhältnisse, vor allem ein
auffallend kurzes, freiliegendes Nasenbein, wie es sich ähnlich noch
bei den Gattungen
Saiga Gray 1843, Pan-
thalops Hodgson 1834
und Budorcas Hodgs
1850 findet, hei Tieren,
die gleich Tapirus
Br. eine aufgetriebene
Nasalpartie aufweisen.
Frontale, Maxillare und
Jugale umschließen
allein den facialen Teil
des Lacrymale. Dieser
ist klein, wesentlich
höher als lang, vorn
abgerundet, während
der innerorbitale Teil
des Lacrymale be
deutend, etwa drei
mal größer ist und
sich weit indem Augen
höhlenraum hinein,
nach hinten ver- Tapirus Brigson 1762 .
schmälert, erstreckt.
Ein sehr vorspringender Orbitalhöcker steht zwischen zwei auf dem
Orbitalrande befindlichen Tränenlöchern. Die Ansicht Kobers 1 )
und Meckels * 2 ), das Lacrymale von Tapirus Br. sei facial größer
als orbital, ist ebenso unrichtig wie die, dass die Gattung Equus L.
im Besitze mehrere Tränenlöcher sei.
’) Kober: „Vergl. anatoui. Beitr. z. Gesch. dez Tränenbeines.“
2 ) Meckel: „System der vergleichenden Anatomie.“