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Tragulus meminna Erxl. und Hyemoschus Gray, die bisher zu
den Tragulidae gezählt wurden, mußten von diesen getrennt und
den Moschinae zugeteilt werden, denen sie in Färbung und Schädel
bau, besonders dem des Lacrymale auffallend gleichen. Für
Tragulus meminna Erxl. ergab sich daher ein neuer Gattungsname
als notwendig. Der bereits vorhandene Gattungsname Lagonebrax
Gloger 1850 mußte wieder gewählt werden. Einzige Art ist L.
meminna Erxleben.
Wie Moschus moschiferus L. besitzt diese Art weiße Streifen-
und Fleckenzeichnung, aber auf bräunlich-grauem Grunde. Doch
zeigt auch diese Färbung wie die von M. moschiferus L. grünlichen
Anflug. Die Grundfärbung letzterer Art ist rotbraun oder braun
weiß. Auch Hyemoschus Gray ist am Rücken und Seiten längs-
bezw. quergestreift. Die Gattung Tragulus Brisson 1762 dagegen
hat nur am Halse geringe Streifenzeichnung und ist sonst rotbraun
gefärbt mit schwarzem Anfluge. Im Schädelbau zeigt Tragulus
Brisson ein mit dem umgebenden Knochen verwachsenes Lacrymale.
Ethmoidallücken fehlen. Wohl aber sind solche bei Hyemoschus
Gray und Lagonebrax Gloger vorhanden.
Für die beiden, der Gattung Tragulus Brisson verbleibenden
Arten, Tr. javanicus Osbeck und Tr. kanchil Rafinesque mit ihren
je etwa 17 Unterarten — Tr. st.anleyanus Gray konnte ich nicht
untersuchen — ist das Fehlen von Ethmoidallücken und Tränen
gruben charakteristisch.
Das Lacrymale ist im facialen Teile etwas länger als hoch,
ziemlich groß, erreicht
aber das Nasale nicht
sondern wird von
Frontale, Maxillare und
Jugale eingeschlossen.
Die obere und die
untere Kante konver
gieren etwas nach vorn,
während die vordere
gerade ist. In der Form
erinnert so das Lacry
male sehr an das der
Moschinae. Hinter einem
kleinen Orbitalhöcker
befindet sich ein innerorbitales Tränenloch. Der innerorbitnle Teil
ist fast ebenso groß wie der faciale, ohne aber den processus
alveolaris zu er- reichen.
Tragulus Brisson 1762.
Farn. III. Cervidae.
Ein besonders typischer Knochen ist das Lacrymale für die
sich anschließende Familie der Cervidae. Der Hirschschädel zeigt
bei jungen Tieren einen stark entwickelten Frontalteil und einen